Hochverfügbarkeit
- Allgemeine Hinweise und verschiedene Strategien finden sich im Shibboleth Wiki nebst Hinweisen zur Konfiguration des Memcached Storage Service.
- Ausführliche Diskussion bei SWITCH
- Thorsten Michels, TU Kaiserslautern: Shibboleth IdP und keepalived (Präsentation von der 65. DFN Betriebstagung)
Beispiel-Setup der DFN-Geschäftsstelle
Es gibt viele Möglichkeiten, ein ausfallsicheres Setup aufzubauen. Dies als Beispiel dafür gedacht, wie man ohne Loadbalancer-Appliance, den IdP redundant aufsetzen kann.
Loadbalancer
- 2 VMs (VRRP-Protokoll zwischen den Loadbalancern)
- keepalived zur Steuerung, welcher LB gerade aktiv ist
- Koppelung an laufenden HAProxy-Prozess → Schwenken der IP-Adressen wenn
- der passive Loadbalancer den aktiven nicht mehr über VRRP erreicht oder
- der HAProxy auf dem aktiven Loadbalancer nicht mehr läuft
- HAProxy (Community Edition) bindet sich an die IP-Adresse(n) des IdP (https://www.haproxy.com/)
- terminiert die SSL-Verbindung, setzt ein Cookie zur Wiederverbindung mit demselben Backend, verschlüsselt den Traffic zum gewählten IdP
- führt Health Checks aus, z.B. auf Layer 7 gegen die Statusseite des IdP
- Backchannel/Port 8443 wird einfach über TCP / auf Layer 4 nach hinten durchgereicht
Links zu HAProxy
Bei Fragen zu HAProxy konsultieren Sie bitte deren Dokumentation oder deren User Forum!
Dies ist ein beispielhafter Auszug aus /etc/haproxy/haproxy.cfg. Bitte denken Sie daran, dass der Loadbalancer im Abschnitt global eine sichere TLS-Konfiguration bekommt! Dabei hilft Ihnen z.B. der Mozilla SSL Configuration Generator.
frontend idp_frontchannel
mode http
option httplog
bind <IPv4 Service-IP Ihres IdP>:80
# Die key.pem-Datei muss ALLES enthalten: Private Key, Server-Zertifikat, Intermediate und Root-Zertifikat!
bind <IPv4 Service-IP Ihres IdP>:443 ssl crt /etc/ssl/private/key.pem alpn h2,http/1.1
bind <IPv6 Service-IP Ihres IdP>:80
bind <IPv6 Service-IP Ihres IdP>:443 ssl crt /etc/ssl/private/key.pem alpn h2,http/1.1
http-request deny if HTTP_1.0
option forwardfor
redirect scheme https if !{ ssl_fc }
default_backend idp_frontchannel
# Bei Backchannel-Kommunikation wird teilweise ein Client-Zertifikat verwendet.
# Reichen Sie daher den Traffic einfach auf Layer 4 durch.
frontend idp_backchannel
mode tcp
option tcplog
bind <IPv4-Adresse Ihres IdP>:8443
bind <IPv6-Adresse Ihres IdP>:8443
default_backend idp_backchannel
backend idp_frontchannel
# Hier wählen Sie die Loadbalancing-Strategie:
balance roundrobin
timeout check 10s
# Hier präzisieren Sie, dass der Health Check ein HTTP-Check gegen die Statusseite sein soll:
option httpchk GET /idp/status HTTP/1.1\r\nHost:\ idp.beispiel-uni.de
# Hier definieren Sie, wie das Cookie gesetzt wird:
cookie BEISPIELUNI-IDP insert secure
# Hier definieren Sie die realen Hosts, auf denen die IdPs laufen.
# Jeder setzt ein Cookie mit dem Hostname.
# Zu jedem wird der Traffic erneut verschlüsselt.
# Die Health Checks erfolgen ohne DNS, direkt auf der Host-IP über TLS mit Server Name Indication. (Die ist wichtig, wenn auf den Real Servern mehr als eine Shibboleth-Instanz läuft und die separat geprüft werden sollen, z.B. Dev-Instanz und Produktiv-Instanz.)
server idp1 <IPv4-Adresse 1. IdP-Host>:443 ssl sni str(idp.beispiel-uni.de) ca-file <das CA-File, mit dem verschlüsselt werden soll> cookie idp1 check check-ssl addr <IPv4-Adresse 1. IdP-Host> port 443 check-sni idp.beispiel-uni.de downinter 10s on-marked-down shutdown-sessions
server idp2 <IPv4-Adresse 2. IdP-Host>:443 ssl sni str(idp.beispiel-uni.de) ca-file <das CA-File, mit dem verschlüsselt werden soll> cookie idp2 check check-ssl addr <IPv4-Adresse 2. IdP-Host> port 443 check-sni idp.beispiel-uni.de downinter 10s on-marked-down shutdown-sessions
backend idp_backchannel
balance roundrobin
timeout check 10s
# Legen Sie auf den IdPs eine Prüfdatei unter http(s)://idp.beispiel-uni.de/httpchk ab und schützen Sie sie ggf. gegen Zugriffe von außen.
option httpchk /httpchk
mode tcp
server idp1 <IPv4-Adresse 1. IdP-Host>:8443 check addr <IPv4-Adresse 1. IdP-Host> port 80 downinter 10s on-marked-down shutdown-sessions
server idp2 <IPv4-Adresse 2. IdP-Host>:8443 check addr <IPv4-Adresse 2. IdP-Host> port 80 downinter 10s on-marked-down shutdown-sessions
IdP-Hosts
- 2 identisch konfigurierte IdPs
- Shibboleth-Logs auf zentralen Loghost schicken
- Health Checks zur Datenbank hin
- Anbindung der Datenbank entweder über eine Service IP / einen entsprechenden DNS-Namen („galera.beispiel-uni.de“) oder über lokal installierte HAProxys, die auf jeden IdP-Host einzeln den Zustand der Datenbank-Server prüfen (s.u. zu Percona Clustercheck)
Datenbank
In einem ersten Schritt könnten Sie einen Standalone Datenbank-Server hinter die beiden IdPs stellen. Um die Datenbank auch ausfallsicher zu machen, ist eine Möglichkeit ein Galera Cluster.
- MariaDB Galera Cluster (synchrone Multimaster-Replikation)
- Es gibt verschiedene Distributionen von Galera, MariaDB ist nur eine davon (Doku).
- ist nur ausfallsicher bei einer ungeraden Anzahl von Nodes, z.B. 3 (Quorum)
- Mit xinetd und Percona Clustercheck kann auf Port 9200 ein Dienst für Health Checks zur Verfügung gestellt werden. So kann man erkennen, dass nicht nur eine TCP-Verbindung zu Port 3006 aufgebaut werden kann, sondern dass der jeweilige Clusterknoten innerhalb des Galera Clusters in einem integeren Zustand ist.
