Einrichtungsauswahl / Discovery

Discovery?

Der Discovery Service ist die Stelle, an der Nutzer*innen auswählen, von welcher Heimateinrichtung sie kommen, zu welchem Identity Provider sie umgeleitet werden möchten.

Das Prinzip Discovery Service wird auch „WAYF“ genannt - „Where are you from?“. Mit einer Browser-gestützten Auswahl der Heimateinrichtung wird die Verbindung zwischen Service Provider und Identity Provider hergestellt.

Es gibt drei Varianten des Discovery Service:

  • Einbinden einer zentralen Discovery Service am SP. Ein zentraler Discovery Service kann z.B. vom Föderationsbetreiber zur Verfügung gestellt werden.
  • Betrieb eines Embedded Discovery Service direkt am SP
  • Ersetzen eines Discovery Service durch harte Verdrahtung eines Identity Providers

Wir betreiben öffentliche Discovery Services, die von SP-Betreiber*innen eingebunden werden können. Ihre Informationen über die IdPs beziehen sie aus den aktuellen Metadatensätzen von DFN-AAI, DFN-AAI-Test und eduGAIN.

Ein Embedded Discovery Service (EDS) wird lokal am SP betrieben. Er nutzt dort ebenfalls die eingelesenen Föderationsmetadaten, um eine aktuelle Liste der IdPs zu bekommen.

Ein Embedded Discovery Service ist benutzerfreundlicher als die Weiterleitung auf einen zentralen Discovery Service:

  • Die Einrichtungsauswahl kann im Look and Feel des SPs gestaltet werden. Nutzer*innen werden nicht durch eine zusätzliche Weiterleitung auf eine ganz anders aussehende Seite verwirrt.
  • Viele Service Provider stehen nicht allen IdPs der Föderation offen, sondern nur einem Teil. Wenn Nutzer*innen ihre Heimateinrichtung auswählen können, wird ihnen suggeriert, sich anmelden zu können, auch wenn das vielleicht gar nicht der Fall ist. In einem EDS können SP-Betreiber*innen über Ein- und Ausschlussregeln filtern, welche Heimateinrichtungen zur Auswahl stehen. Daher empfehlen wir den Einsatz eines EDS bei SPs, die nur einer eingeschränkten Auswahl von IdPs zur Verfügung stehen.

Der Shibboleth SP bringt einen eigenen Discovery Service mit: Den Shibboleth EDS. Die Konfiguration haben wir auf der Seite zum Shibboleth SP beschrieben. Hintergrundinformationen zum EDS finden Sie im Shibboleth Wiki.

Die harte Verdrahtung des SP mit einem bestimmten Identity-Provider ist streng genommen kein IdP-Feature, sie fällt aber trotzdem häufig in den Zuständigkeitsbereich von IdP-Admin*s. Bei WAYFless URLs wird vom SP aus direkt ein Authentication Request bei einem bestimmten IdP ausgelöst.

Die Konfiguration von WAYFless URLs ist häufig SP-spezifisch. Ob WAYFless URLs für einen Anbieter möglich sind und wie diese URLs aussehen, hängt davon ab, wie der Anbieter den föderierten Loginprozess implementiert hat. Uns sind folgende Best Practice-Empfehlungen bekannt:

Einige Anbieter haben dokumentiert, wie WAYFless URLs für ihre Plattform erzeugt werden können:

Bei einem Shibboleth SP hat ein WAYFless URL in der Regel die Form:

https://<FQDN_SP_HOST>/Shibboleth.sso/Login?entityID=<ENTITYID_IDP>&target=<RESOURCE-LOCATION>

wobei <RESOURCE-LOCATION> der vom SP geschützte URL ist.

Bei simpleSAMLphp sieht ein solcher URL standardmäßig wie folgt aus:

https://<FQDN_SP_HOST>/simplesaml/module.php/core/as_login.php?AuthId=<AUTH_ID>&ReturnTo=<RESOURCE-LOCATION>&saml:idp=<ENTITYID_IDP>

wobei <AUTH_ID> der Name bzw. die ID der betreffenden Authentication Source (Typ: saml:SP) ist, üblicherweise default-sp.

  • Zuletzt geändert: vor 10 Monaten