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Anpassung der Attributkonfiguration

Sie haben beim initialen Einrichten des IdPs eine Minimal-Konfiguration für Attributdefinitionen und -freigaben heruntergeladen. Nachdem Ihr IdP in die Produktivföderation aufgenommen wurde, müssen Sie nun für die echten SPs, auf die Ihre User*innen zugreifen sollen, Attribut-Freigaben konfigurieren. Hier und auf den folgenden Unterseiten finden Sie einige Beispiele zu den üblichsten Konfigurationen in der DFN-AAI.

Vervollständigung der Attribute Registry

Ab Shibboleth IdP 4.x werden bestimmte Zusatzinformationen zu den definierten Attributen in der Attribute Registry vorgenommen. Das sind die Konfigurationsdateien unterhalb von ./conf/attributes. Alle Standardattribute sind dort bereits vorkonfiguriert. Pro Schema finden Sie eine .xml-Datei in dem Ordner, z.B. ./conf/attributes/eduPerson.xml.

Anpassungen an der Attribute Registry

  • Zur Definition mehrerer Attribute oder eines Schemas legen Sie eine .xml-Datei in ./conf/attributes und binden sie in ./conf/attributes/default-rules.xml ein.
  • Zur Definition einzelner Attribute legen Sie eine .properties-Datei in ./conf/attributes/custom.

dfnEduPerson-Schema einbinden

Das dfnEduPerson-Schema wird nicht mitgeliefert, da es DFN-spezifische Attribute enthält. Wenn Sie es benötigen, gehen Sie so vor:

eduPersonTargetedID und andere verbreitete Attribute hinterlegen

Auch die veraltete, aber noch viel benutzte eduPersonTargetedID ist nicht vordefiniert. Da viele SPs sie noch verlangen, sollten Sie sie hinterlegen. Wir haben eine kleine Sammlung verbreiteter, nicht mitgelieferter Attribute für den IdP 4.x zusammengestellt. Sie enthält neben den Transcoding Properties für eduPersonTargetedID auch gängige Attribute aus dem SCHAC-Schema (z.B. schacPersonalUniqueCode) und bwidmOrgId. Laden Sie sich die Datei dfnMisc.xml herunter und legen Sie sie nach ./conf/attributes/dfnMisc.xml. Referenzieren Sie sie in ./conf/attributes/default-rules.xml.

Neu hinzugekommene Attribute im eduPerson-Schema

Die mit dem Shibboleth IdP ausgelieferte Datei ./conf/attributes/eduPerson.xml ist inzwischen nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Spezifikation des eduPerson-Schemas. Bis hier eine neue, ergänzte Version mit einem IdP-Update erscheint, empfehlen wir, die hinzugekommenen Attribute in einzelnen *.properties-Dateien unterhalb von ./conf/attributes/custom zu pflegen. Diese Dateien können entfernt werden, wenn die ausgelieferte Datei ./conf/attributes/eduPerson.xml die Attribute enthält.

/opt/shibboleth-idp/conf/attributes/custom/eduPersonDisplayPronouns.properties
id=eduPersonDisplayPronouns
transcoder=SAML2StringTranscoder
saml2.name=urn:oid:1.3.6.1.4.1.5923.1.1.1.18
displayName.en=Displayed pronouns
displayName.de=Angezeigte Pronomen
description.en=Text representing the word(s) this person prefers as their personal pronoun(s)
description.de=Text, den diese Person als persönliche(s) Pronomen bevorzugt

eduPersonAssurance und REFEDS Assurance Framework

Siehe hierzu die Hinweise und Konfigurationsbeispiele zur Implementierung des REFEDS Assurance Frameworks für IdPs.

Optional: SAML1 abschalten

In den Dateien der Attribute Registry sehen Sie bei jedem Attribut zwei Transcoder, einen für SAML1 und einen für SAML2:

                    <prop key="transcoder">SAML2StringTranscoder SAML1StringTranscoder</prop>
                    <prop key="saml2.name">urn:oid:1.3.6.1.4.1.5923.1.1.1.1</prop>
                    <prop key="saml1.name">urn:mace:dir:attribute-def:eduPersonAffiliation</prop>

SAML1 ist veraltet. In der DFN-AAI gibt es keine Service Provider mehr, die ausschließlich SAML1 können. Daher kann der SAML1 Transcoder überall herausgenommen werden:

                    <prop key="transcoder">SAML2StringTranscoder</prop>
                    <prop key="saml2.name">urn:oid:1.3.6.1.4.1.5923.1.1.1.1</prop>

Vervollständigung der Attributdefinitionen

Die Minimal-Konfiguration enthält nur wenige Attribute. Welche weiteren Attributdefinitionen Sie einpflegen müssen, hängt davon ab, welche SPs Sie nutzen möchten und welche Attribute die von Ihrem IdP erwarten. Beginnen Sie z.B. mit unserer Liste der Attribute, die jeder IdP bereitstellen können sollte, und definieren Sie sie in ./conf/attribute-resolver.xml.

Wenn Sie Attribute aus Ihrem IdM holen, die genau die gleiche ID haben, die auch in der Attribute Registry definiert ist, können Sie diese Attribute direkt importieren, ohne für jedes eine <AttributeDefinition> zu schreiben. Abschnitte wie „Ich definiere das Attribut mail, indem ich das Attribut mail aus dem LDAP hole und es - wie in der Registry angegeben - als mail an SPs schicke“ sind nicht mehr nötig. Die zu importierenden Attribute werden unten in ./conf/attribute-resolver.xml beim DataConnector mit der Direktive exportAttributes definiert.
Ausnahme: Falls Attribute wie eduPersonScopedAffiliation oder eduPersonPrincipalName bereits mit Scope aus dem LDAP/AD kommen, dürfen diese nicht via exportAttributes direkt an die Registry weitergereicht werden, sondern müssen über eine entsprechende <AttributeDefinition> mit type=„Prescoped“ definiert werden.

./conf/attribute-resolver.xml
    <DataConnector id="myLDAP" xsi:type="LDAPDirectory"
        ldapURL="%{idp.attribute.resolver.LDAP.ldapURL}"
        baseDN="%{idp.attribute.resolver.LDAP.baseDN}" 
        principal="%{idp.attribute.resolver.LDAP.bindDN}"
        principalCredential="%{idp.attribute.resolver.LDAP.bindDNCredential}"
        useStartTLS="%{idp.attribute.resolver.LDAP.useStartTLS:true}"
        connectTimeout="%{idp.attribute.resolver.LDAP.connectTimeout}"
        responseTimeout="%{idp.attribute.resolver.LDAP.responseTimeout}"
        exportAttributes="mail givenName sn displayName ou">
        <!-- Um auch auf sog. operational attributes aus dem IdM zuzugreifen, ist die folgende Zeile nötig. -->
        <ReturnAttributes>* +</ReturnAttributes>
        <FilterTemplate>
            <![CDATA[
                %{idp.attribute.resolver.LDAP.searchFilter}
            ]]>
        </FilterTemplate>
            <ConnectionPool
            minPoolSize="%{idp.pool.LDAP.minSize:3}"
            maxPoolSize="%{idp.pool.LDAP.maxSize:10}"
            blockWaitTime="%{idp.pool.LDAP.blockWaitTime:PT3S}"
            validatePeriodically="%{idp.pool.LDAP.validatePeriodically:true}"
            validateTimerPeriod="%{idp.pool.LDAP.validatePeriod:PT5M}"
            expirationTime="%{idp.pool.LDAP.idleTime:PT10M}" />
    </DataConnector>

Beispiele

Einrichtung neuer Attributfreigaben

Siehe auch die Dokumentation zum Attributfilter im Shibboleth Wiki.

Subject Identifier Attributes

Anonymous Access Entity Category

./conf/attribute-filter.xml
<AttributeFilterPolicy id="anonoymous_access">
   <PolicyRequirementRule 
         xsi:type="EntityAttributeExactMatch"
         attributeName="http://macedir.org/entity-category"
         attributeValue="https://refeds.org/category/anonymous" />
      <AttributeRule attributeID="schacHomeOrganization"      permitAny="true" />
      <AttributeRule attributeID="eduPersonScopedAffiliation" permitAny="true" />
</AttributeFilterPolicy>

Pseudonymous and Personalized Access Entity Categories

Häufig genutzte Service Provider

Kommerzielle Tenant SPs als lokale SPs

SPs, die nicht an der DFN-AAI teilnehmen

Sie können Service Provider an den IdP anbinden, die nicht an der DFN-AAI teilnehmen. Dies bedeutet v.a. für Sie mehr Arbeit:

Wir kennen diese SPs nicht und können deren Support nicht übernehmen. Erfragen Sie, ob der SP standardkonformes SAML2 spricht, so dass Ihr IdP die erforderlichen Attribute auch liefern kann. (Oder definieren Sie in Ihrem IdP ggf. die selbst ausgedachten Attribute einzelner Anbieter…)

Der Metadatenaustausch kann so erfolgen: Sie erhalten i.d.R. eine Möglichkeit, die Metadaten Ihres IdP per Formular o.ä. an den SP zu übermitteln. Die aktuellen Metadaten Ihres IdP können Sie sich aus der Metadatenverwaltung holen, wie unter Troubleshooting beschrieben.

Achtung: Jede Metadatenänderung müssen Sie dort von Hand nachziehen, z.B. erneuerte IdP-Zertifikate für die SAML-basierte Kommunikation.

Für die umgekehrte Richtung, also die Bekanntmachung der SP-Metadaten im IdP gehen Sie so vor: Sie erhalten die SP-Metadaten vom Anbieter. Damit legen Sie einen neuen SP in ihrem Metadatenzugang an. Nehmen Sie ihn nur in den lokalen Metadatensatz Ihrer Heimateinrichtung auf, der ja meist im IdP eh bereits konfiguriert ist. Auch hier müssen Sie Metadatenaktualisierungen auf Seite des SPs selbst einpflegen.