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IdP-Authn-Plugin fudiscr ab Version 1.3.0
Allgemein
Das Plugin kann als weiterer Faktor für die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) vom Shibboleth Identity Provider (IdP) verwendet werden. Es unterstützt tokenbasierte Authentifizierungen und folgt im Kern dem Challenge-Response-Pattern. Aus einem der vorherigen Faktoren in der MFA-Abfolge muss als Basis ein Benutzername ermittelt werden. Ein häufiger Fall ist eine vorangestellte Authentifizierung mit Benutzer und Passwort gegen LDAP mit dem authn/Password-Flow.
Das Plugin besitzt selbst keine Funktionen zur Verwaltung von Token. Es enthält auch selbst keine speziellen Algorithmen zur Validierung von Token. Über ein generisches ChallengeResponseClientInterface kann ein Token-System angebunden werden. Das Plugin enthält bereits eine Implementierung dieses Interfaces für privacyIDEA. Zudem ist eine Mockup-Implementierung für Tests enthalten. Eine externe Implementierung für Fortinet existiert auch bereits.
Die bisherigen Entwicklungsarbeiten wurden von Steffen Hofmann von der Freien Universität Berlin durchgeführt. Er ist Mitarbeiter des Rechenzentrums (FUB-IT Infrastruktur) und zuständig für den Bereich Identity Management. Das Identity Management System der Freien Universität Berlin trägt den Namen FUDIS (FU Directory and Identity Service). Aus diesem Grund wird für das Challenge-Response-Plugin in Konfigurationsparametern u.a. das Kürzel fudiscr verwendet. Die zukünftige Pflege des Plugins erfolgt durch die Freien Universität Berlin. Sollte dies durch die Hochschule nicht mehr sichergestellt werden können, so stellen Partnerorganisationen und -unternehmen dies sicher.
Versionen
Plugin-Version | IdP-Version | privacyIDEA-Version | Support-Level |
---|---|---|---|
1.0.0 | min. 4.1.2 | min. 3.7 | nicht mehr verwenden |
1.1.0 | min. 4.1.2 | min. 3.7 | nicht mehr verwenden |
1.1.1 | min. 4.1.2 | min. 3.7 | nicht mehr verwenden |
1.2.0 | min. 4.1.2 | min. 3.7 | aktuell |
1.3.0 | min. 4.3.0 | min. 3.7 | für Tests freigegeben |
Unterstütze Tokenverfahren aus privacyIDEA
Aktuell werden die folgenden Tokenverfahren aus privacyIDEA (Token types in privacyIDEA) unterstützt:
Tokenverfahren | Typbezeichnung im Plugin | min. Plugin-Version | Einschränkungen / Hinweise |
---|---|---|---|
1.0.0 | |||
HOTP Token | hotp | 1.0.0 | |
Indexed Secret Token | indexed_secret | 1.0.0 | |
mOTP Token | motp | 1.0.0 | |
Paper Token (PPR) | indexed_tan | 1.0.0 | |
Questionnaire Token | question | 1.0.0 | Es darf nur eine Antwort per Richtlinie verlangt werden. |
Registration | registration_code | 1.3.0 | |
SMS Token | sms | 1.0.0 | |
TAN Token | tan | 1.0.0 | |
TOTP | totp | 1.0.0 | |
WebAuthn | web_authn | 1.2.0 | bei Version 1.2.0 nur mit Konfigurationsoption fudiscr.privacyidea.single_trigger_challenges=false , aber Version 1.3.0 siehe Richtlinie und Event ab Version 1.3.0 |
Yubikey | yubikey_otp | 1.3.0 |
Installation und Konfiguration
Installation privacyIDEA
Konfiguration privacyIDEA
Einrichtung eines Funktionsnutzers in privacyIDEA
Das Shibboleth-Plugin kommuniziert mit privacyIDEA über dessen API. Es werden drei Endpunkte verwendet:
- /token/ (Abrufen einer Liste von Tokens)
- /validate/triggerchallenge (Initiieren einer Token-Challenge)
- /validate/check (Überprüfen eines OTP ggf. in Kombination mit einer PIN)
Ein Nutzer muss also über die Berechtigungen verfügen, die Aktionen, die bei Aufruf dieser Endpunkte ausgelöst werden, ausführen zu dürfen. Am besten sollte dieser Nutzer über keine weiteren Rechte verfügen.
Anlegen eines Admin-Nutzers
Achtung: Wir gehen davon aus, das der initiale Admin-Supernutzer admin vorhanden ist. Zunächst muss ein Admin-Nutzer für den Zugriff vom Identity Provider angelegt werden. Es empfiehlt sich, hierfür auch einen eigenen (administrativen) Realm anzulegen, um Berechtigungen für unterschiedliche Arten von Admin später besser trennen zu können. Der anzulegende Nutzer kann dann aus einer beliebigen externen Quelle kommen und über einen in privacyIDEA definierten Resolver importiert werden.
Das Anlegen von Realms und Resolvern ist nicht Thema dieser Anleitung. Wir legen hier jedoch der Einfachheit und Anschaulichkeit wegen einen PrivacyIDEA-internen IdP-Admin-Nutzer an.
pi-manage admin add idp-admin
Um die Anzahl an API-Anfragen zu reduzieren, sollte für den idp-admin anstelle von Benutzernamen und Passwort ein Token für den Zugriff erzeugt werden. Dieser Token kann mit einer beliebigen Gültigkeitsdauer in Tagen (default 365) versehen werden. Das nachfolgende Beispiel legt eine Gültigkeitsdauer von zehn Jahren fest:
pi-manage api createtoken -r admin -u idp-admin -d 3650
Vergeben der Berechtigungen
Die notwendigen Berechtigungen werden via Policy in privacyIDEA eingetragen.
Achtung: Admins in privacyIDEA haben zu Beginn Rechte für alle Aktionen. Dies gilt solange, wie keine Admin-Policy definiert ist. Definiert man eine Policy im Scope 'admin', so gelten für alle Admins nur noch die den Policies eingetragenen Rechte. Sollte es noch keine weitere Admin-Policy geben, sollte man daher darauf achten, sich nicht selbst aus dem Web-UI auszusperren. privacyIDEA weist daher darauf hin, falls man eine Admin-Policy definiert, jedoch in keiner (dieser oder) anderen Policy Rechte zum Bearbeiten von Policies vergeben wurden.
Zunächst wird mit der Richtlinien-Vorlage superuser die funktionserhaltende Richtlinie für den Admin-Supernutzer erstellt, und der Nutzer admin zugewiesen.
Anschließend wird nun eine neue Policy für den Nutzer idp-admin erstellt.
Hierfür wird eine neue Datei idp-admin-policy erstellt, welche die Parameter der Policy als Python-Dictionary enthält. Der Inhalt sollte wie folgt aussehen:
{ 'action': {'tokenlist':True, 'triggerchallenge':True}, 'active': True, 'adminuser': ['idp-admin'], 'name': 'idp-admin-policy', 'scope': 'admin' }
Die Policy kann unter Nutzung dieser Datei erstellt werden:
pi-manage policy p_import -f idp-admin-policy
Zusätzliche Richtlinie ab fudiscr-Version Version 1.3.0
Das fudiscr-Plugin benötigt für bestimmte Tokenverfahren wie WebAuthn und zur Reduzierung von API-Anfragen das Recht, für /validate/triggerchallenge
auf Tokentypen einschränken zu können.
Hierfür wird eine neue Datei idp-application-tokentype erstellt, welche die Parameter der Policy als Python-Dictionary enthält. Der Inhalt sollte so aussehen:
{ 'action': { 'application_tokentype': True }, 'active': True, 'name': 'idp-application-tokentype', 'scope': 'authorization' }
Die Policy kann unter Nutzung dieser Datei erstellt werden:
pi-manage policy p_import -f idp-application-tokentype
Event ab fudiscr-Version 1.3.0
Tests mit privcyIDEA haben ergeben, dass aufgrund eines Features/Bugs in Verbindung mit der zuvor genannten Policy idp-application-tokentype der Parameter webauthn_allowed_transports
per Event gesetzt werden muss.
Hierfür wird eine neue Datei idp-webauthn-allowed-transports erstellt, welche die Parameter des Events als Python-Dictionary enthält. Der Inhalt sollte so aussehen:
{ 'action': 'set', 'active': True, 'conditions': { 'tokentype': 'webauthn' }, 'event': [ 'validate_triggerchallenge' ], 'handlermodule': 'RequestMangler', 'name': 'idp-webauthn-allowed-transports', 'options': { 'parameter': 'webauthn_allowed_transports', 'value': 'usb ble nfc internal' }, 'position': 'pre' }
Das Event kann unter Nutzung dieser Datei erstellt werden:
pi-manage event e_import -f idp-webauthn-allowed-transports name scope action
Achtung: Wenn per Policy der Wert webauthn_allowed_transports
angepasst wird, dann sollte auch passend dazu das Event angepasst werden.
Weitere Konfigurationsempfehlung
Damit möglich viele WebAuthn-Token funktionieren und auch Passkey via QR-Code im Browser funktioniert, wird folgende weitere Richtlinie (Datei webauthn-enrollment) empfohlen:
{ 'action': { 'webauthn_authenticator_attestation_form': 'indirect', 'webauthn_authenticator_attestation_level': 'none', 'webauthn_avoid_double_registration': True }, 'active': True, 'name': 'webauthn-enrollment', 'scope': 'enrollment', }
Die Policy kann unter Nutzung der Datei (webauthn-enrollment) erstellt werden:
pi-manage policy p_import -f webauthn-enrollment
Die die für WebAuthn notwendigen Enrollment Parameter webauthn_relying_party_id
und webauthn_relying_party_name
können mit dieser oder einer separaten Richtlinie definiert werden. Allgemein gilt, dass die Domain des Identity Providers entweder identisch mit webauthn_relying_party_id
oder eine Subdomain von webauthn_relying_party_id
sein muss. (Es findet keine Vorabfilterung statt, ob die Domain des Identity Providers mit der webauthn_relying_party_id
des WebAuthn-Token verträglich ist.)
Aktivierung MFA-Module
Das fudiscr-Plugin benötigt das MFA-Module. Dieses sollte wie folgt aktiviert werden:
%{idp.home}/bin/module.sh -e idp.authn.MFA
Mit dem MFA-Module wird auch die Konfigurationsdatei, %{idp.home}/conf/authn/mfa-authn-config.xml
abgelegt.
(siehe auch Shibboleth-IdP MultiFactorAuthnConfiguration)
Installation fudiscr-Plugin
Die Installation sowie Updates erfolgen über den Shibboleth Plugin-Mechanismus (siehe offizielle Dokumentation PluginInstallation)
Achtung: Der Shibboleth Identity Provider führt nach einer Plugin-Installation automatisch einen Neustart durch.
Mit dem folgenden Aufruf wird das Plugin installiert und aktiviert:
%{idp.home}/bin/plugin.sh -i https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/current/fudis-shibboleth-idp-plugin-authn-fudiscr-current.tar.gz
Zukünftige Updates werden automatisch mit dem folgendem Kommando installiert:
%{idp.home}/bin/plugin.sh -u de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr
Für ein vollautomatische Installation können die PGP-Keys vorab heruntergeladen und bei der Installation mit angeben werden:
wget -O %{idp.home}/PGP_KEYS_FUDIS https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/PGP_KEYS %{idp.home}/bin/plugin.sh -i https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/current/fudis-shibboleth-idp-plugin-authn-fudiscr-current.tar.gz --truststore %{idp.home}/PGP_KEYS_FUDIS
Installation der Testversion 1.3.0
Mit dem folgenden Aufruf kann die aktuelle Testversion des Plugins installiert und aktiviert werden:
%{idp.home}/bin/plugin.sh -i https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/1.3.0/fudis-shibboleth-idp-plugin-authn-fudiscr-1.3.0.tar.gz
Für ein Update auf die aktuelle Testversion ist folgender Aufruf zu verwenden:
%{idp.home}/bin/plugin.sh -u de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr -fu 1.3.0
Konfiguration fudiscr-Plugin
Hinweis zu älteren IdP-Konfigurationen
Wenn Sie eine IdP-Konfiguration von vor Version 4.1.0 weiterpflegen, achten Sie bitte darauf, dass die Datei %{idp.home}/conf/idp.properties
zu Beginn die folgende Zeile enthält, damit automatisch alle .properties
-Dateien unterhalb des %{idp.home}/conf
-Ordners (wie z.B. %{idp.home}/conf/fudiscr.properties
) eingelesen werden.
idp.searchForProperties=true
Konfigurationsdateien
Mit der Installation des fudiscr-Plugins wird die Konfigurationsdatei %{idp.home}/conf/authn/fudiscr.properties
abgelegt. Änderungen in dieser Datei werden in der Regel erst mit einem Neustart des Identity Providers wirksam.
ab Version 1.3.0
Ab der Version 1.3.0 wird zusätzlich die Konfigurationsdatei %{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml
abgelegt. Die in dieser Datei enthaltenen Konfigurations-Beans werden über den ReloadableService ReloadableService-Mechanismus vom Shibboleth Identity Provider verwaltet (siehe auch ReloadableServices).
Der Service kann wie folgt neu geladen werden:
%{idp.home}/bin/reload-service.sh -id fudiscr.ConfigurationBeansService
Alternativ kann der Reload durch direkten Aufruf der URL ausgelöst werden und vermeidet Fehler durch den Wrapper in relaod-service.sh
.
GET http(s)://[idp-base-url]/idp/profile/admin/reload-service?id=fudiscr.ConfigurationBeansService
Analog zu den Parametern für die anderen ReloadableServices vom Shibboleth Identity Provider existieren die nachfolgenden für das fudiscr-Plugin:
fudiscr.service.failFast=false fudiscr.service.checkInterval=PT0S fudiscr.service.resources=fudiscr.ConfigurationResources
Sollen Konfigurationsänderungen in %{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml
automatisch geladen werden, so ist das Prüfintervall mit fudiscr.service.checkInterval
zu setzen. Per Default (PT0S) ist die regelmäßige Prüfung der Veränderung des Zeitstempels von %{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml
deaktiviert.
Allgemeine Konfigurationsoptionen
Folgende allgemeine Konfigurationsoptionen können über die Konfigurationsdatei %{idp.home}/conf/authn/fudiscr.properties
gesetzt werden.
Option | Default-Wert | Beschreibung | |
---|---|---|---|
fudiscr.username_realm_split_regex | @ | Aus einem vorherigen Faktor wird bei der Authentifizierung ein Benutzername erzeugt. Dieser kann auch einen Realm enthalten, z.B. dummy@fu-berlin.de. Mit dieser Option wird das Trennzeichen festgelegt, anhand dessen die Auftrennung in Benutzernamen und Realm erfolgt. Der Defaultwert ist @ | |
fudiscr.default_users_realm | leer | ||
fudiscr.filter_tokens.type_exclude_regex | leer | Mit dieser Option können Tokentypen für die Verwendung im fudiscr-Plugin ausgeschlossen werden. Z.B. werden mit ^totp$ alle TOTP-Token ignoriert. Per Default wird der Filter nicht verwendet. Die Regular Expression ist nicht definiert. | |
fudiscr.filter_tokens.id_exclude_regex | leer | Mit dieser Option können Token anhand ihrer ID/Seriennummer für die Verwendung im fudiscr-Plugin ausgeschlossen werden. Z.B. werden mit ^HOTP.*$ alle HOTP-Token ignoriert, die als Softwaretoken in privacyIDEA angelegt wurden und eine Seriennummer beginnend mit HOTP erhalten. Per Default wird der Filter nicht verwendet. Die Regular Expression ist nicht definiert. | |
fudiscr.user_token_selection | none | Diese Option legt fest, ob Token durch Nutzer*innen ausgewählt werden können. Mögliche Werte sind: none =keine Auswahl, singleToken =Auswahl eines einzelnen Token (anhand der ID/Seriennummer), multipleToken =Auswahl mehrerer Token (anhand der Seriennummer), singleTokenTypeGroup =Auswahl eines einzelnen Tokentyps (z.B. totp), singleTokenTypeGroup =Auswahl mehrerer Tokentypen. Per Default (none ) wird eine Challenge für alle aktive Token erzeugt. | |
fudiscr.max_retries | 10 | Anzahl an Fehlversuchen für die Validierung. Ist der Wert erreicht, wird die Validierung erfolglos beendet. Dieser Wert ist unabhängig von den erlaubten Fehlversuchen in privacyIDEA. Sollen ausschließlich die Fehlerzähler aus privacyIDEA wirken, so empfiehlt es sich, den Wert für fudiscr.max_retries passend zu erhöhen (> max. Failcounter in privacyIDEA). | |
fudiscr.restart_allowed.max_retries_exceeded | shibboleth.Conditions.TRUE | Dieses Predicate legt fest, ob ein Neustart der Authentifizierung im fudiscr-Plugin erlaubt ist, wenn fudiscr.max_retries erreicht ist. | |
fudiscr.restart_allowed.selected_tokens_not_available | shibboleth.Conditions.TRUE | Dieses Predicate legt fest, ob ein Neustart der Authentifizierung im fudiscr-Plugin erlaubt ist, wenn die durch Nutzer ausgewählten Token nicht mehr verfügbar sind (z.B. durch Sperrung in privacyIDEA). | |
fudiscr.restart_allowed.within_response_page | shibboleth.Conditions.TRUE | Dieses Predicate legt fest, ob ein Neustart der fudiscr-Authentifizierung über die Eingabeseite für die Response (OTP, TAN u.a.) erlaubt ist. | |
fudiscr.on_failed_restart_completely_mfa | shibboleth.Conditions.FALSE | Dieses Predicate legt fest, ob bei einem Neustart der Authentifizieurung aus dem fudiscr-Plugin heraus nur der Faktor fudiscr im MFA-Flow (Default) oder die gesamte Authentifizierung neu gestartet wird. Gibt das Predicate TRUE zurück, werden also die Ergebnisse der vorherigen Faktoren zurückgesetzt. Es werden also Benutzername und Passwort u.a. erneut verlangt. | |
fudiscr.result_with_username_principal | shibboleth.Conditions.TRUE | Dieses Predicate legt fest, ob nach erfolgreicher Authentifizierung ein UsernamePrincipal dem Subject hinzugefügt wird. Per Default enthält das Authentifizierungsergebnis nach erfolgreicher Authentifizierung mit dem fudiscr-Plugin einen UsernamePrincipal. | |
fudiscr.result_with_realm_in_username_principal | shibboleth.Conditions.TRUE | Wenn mit fudiscr.result_with_username_principal ein UsernamePrincipal erzeugt wird, dann legt diese Predicate fest, ob der Realm enthalten ist. TRUE (default) erzeugt z.B. dummy@fu-berlin.de, FALSE nur dummy als Username. | |
fudiscr.result_idp_attribute_principal_attribute_name | leer | Wird mit dieser Option ein Attributname angeben, so wird ein IdpAttributePrincipal mit diesem Attributnamen dem erfolgreichen Authentifizierungsergebnis des fudiscr-Plugins hinzugefügt. Der Attributwert enthält die ID/Seriennummer des Token, mit dem die Authentifizierung erfolgt ist. | |
fudiscr.result_idp_attribute_principal_attribute_name_for_token_type | leer | Wird mit dieser Option ein Attributname angeben, so wird ein IdpAttributePrincipal mit diesem Attributnamen dem erfolgreichen Authentifizierungsergebnis des fudiscr-Plugins hinzugefügt. Der Attributwert enthält den Tokentyp des Token, mit dem die Authentifizierung erfolgt ist. |
Konfigurationsoptionen für privacyIDEA
Option | Default-Wert | Beschreibung |
---|---|---|
fudiscr.privacyidea.base_uri | leer | Basis-URL der privacyIDEA-API, z.B. https://localhost . Mit der fudiscr-Version 1.3.0 können mehrere URLs durch Leerzeichen getrennt angegeben werden. |
fudiscr.privacyidea.connection_strategy | ACTIVE_PASSIVE | Erlaubt die fudiscr-Version in fudiscr.privacyidea.base_uri die Angabe mehrere privacyIDEA-Server, so kann mit dieser Option festgelegt werden, wie die Anfragen verteilt werden. Bei ACTIVE_PASSIVE (default) werden die URLs immer beginnend mit der ersten URL in Reihenfolge angefragt bis ein Server erfolgreich antwortet. Bei ROUND_ROBIN werden die URLs als zyklische Liste verwendet und bei jeder Anfrage wird die nächste URL aus der Liste benutzt. |
fudiscr.privacyidea.authorization_token | leer | Authorization-Token aus vorherigem Anleitungsschritt für die Zugriffssteuerung auf die privacyIDEA-API. |
fudiscr.privacyidea.service_username | leer | Username des Admin-Users; Alternative zu fudiscr.privacyidea.authorization_token oder zur Absicherung, falls Authorization-Token abläuft. |
fudiscr.privacyidea.service_realm | leer | Realm des Admin-Users; Alternative zu fudiscr.privacyidea.authorization_token oder zur Absicherung, falls Authorization-Token abläuft. |
fudiscr.privacyidea.service_password | leer | Passwort des Admin-Users; Alternative zu fudiscr.privacyidea.authorization_token oder zur Absicherung, falls Authorization-Token abläuft. |
fudiscr.privacyidea.check_connection_certificate | true | Falls das Serverzertifikat vom API-Endpunkt nicht geprüft werden soll, kann der Wert auf false gesetzt werden. |
fudiscr.privacyidea.default_realm | leer | Mit dieser Option kann festgelegt werden, ob ein Realm der API-Anfrage an privacyIDEA hinzugefügt wird, wenn in vorherigen Schritten kein Realm dem Nutzer zugeordnet ist. Der hier definierte Realm wird dem allgemeinen User-Objekt im fudiscr-Plugin nicht hinzugefügt! |
fudiscr.privacyidea.preferred_parameter_name | leer | Wird mit dieser Option ein Name angegeben, so wird nach diesem Namen in den Token-Infos in privacyIDEA gesucht und versucht, den zugehörigen Wert als Boolean zu interpretieren. Sollte der Wert true ergeben, so wird der Token auf der eventuellen Auswahlseite der Token vorselektiert. |
fudiscr.privacyidea.relying_party_id_parameter_name | leer | Wird mit dieser Option ein Name angegeben, so wird bei jeder Anfrage gegen die privacyIDEA-API die entityID des Service Providers als Parameter mit diesem Namen übergeben. |
fudiscr.privacyidea.user_agent_ip_address_parameter_ | leer | Wird mit dieser Option ein Name angegeben, so wird bei jeder Anfrage gegen die privacyIDEA-API die IP-Adresse des Users als Parameter mit diesem Namen übergeben. |
fudiscr.privacyidea.singleton | true | Gibt an, ob der vom fudiscr-Plugin verwendete PrivacyIdeaChallengeResponseClient nur einmal instanziiert wird. In manchen Anwendungsfällen kann es die Performance verbessern, wenn mehrere Instanzen zugelassen werden. |
fudiscr.privacyidea.with_additional_pin_response | false | In privacyIDEA ist es möglich, neben dem one time password/code noch eine PIN zu verlangen. Wenn dieser Konfigurationsparameter auf true gesetzt ist, dann ergänzt das fudiscr-Plugin auf der Eingabeseite für die Response ein PIN-Feld. Nur für die Tokentypen hotp, indexed_tan, registration_code, tan, totp und yubikey_otp wird diese Funktionalität unterstützt. |
fudiscr.privacyidea.single_trigger_challenges | true | Dies Option existiert nur bis zur fudiscr-Version 1.2.0. Wird der Wert auf false gesetzt, wird über alle aktive Token der Nutzer*innen eine Challange ausgelöst und nicht (wie bei true ) eine separate Challenge pro Token. Wird WebAuthn mit mehreren aktiven WebAuthn-Token pro Nutzer in der fudiscr-Version 1.2.0 eingesetzt, so sollte der Wert auf false gesetzt werden. |
Hinweis: In Abhängigkeit von der Konfigurationsweise des Shibboleth Identity Providers empfiehlt es sich, Token und Passwörter wie in fudiscr.privacyidea.authorization_token
und fudiscr.privacyidea.service_password
in geschützte/unversionierte Dateien wie %{idp.home}/credentials/secrets.properties
auszulagern.
Custom Token in privacyIDEA (ab Version 1.3.0)
Für den Sonderfall, dass in privacyIDEA eigene Tokentypen implementiert werden, gibt es die Möglichkeit, diese auch über das fudiscr-Plugin zur Verfügung zu stellen. Dies ist aber nur möglich, wenn dieser neue Tokentyp keine Challenge erzeugt, die an Nutzer*innen zurückgegeben werden muss und wenn nur ein einfaches one time password verlangt wird. Der Token muss sich in der Nutzer*innen-Interaktion also vergleichbar zu TOTP verhalten.
In %{idp.home}/conf/global.xml
kann hierfür die Bean fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap
definiert werden:
<util:map id="fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap" map-class="java.util.HashMap" key-type="java.lang.String" value-type="java.lang.String"> <entry key="custom_token_type_name_in_privacyidea" value="custom_token_type_name_in_fudiscr"/> </util:map>
Die Map fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap
kann auch dafür verwendet werden, das Mapping der Tokentypen auf die Bezeichnung in fudiscr anzupassen. Erlaubt sind nur 1:1-Beziehungen.
Ergänzend entscheidet die Option fudiscr.privacyidea.replace_all_token_types_with_custom_map
darüber, ob die Mappings aus fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap
das Standardmapping ergänzen (false
default) oder vollständig ersetzen (true
).
Filterung von Token (ab Version 1.3.0)
Ergänzend oder altenrativ zu den o.g. Konfigurationsoptionen fudiscr.filter_tokens.type_exclude_regex
und fudiscr.filter_tokens.id_exclude_regex
können Ausschlussbedingungen für Token definiert werden.
In %{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml
kann eine mit fudiscr.ExcludeTokenPredicates
eine Liste von Ausschlussfunktionen definiert werden.
<util:list id="fudiscr.ExcludeTokenPredicates"> <ref bean="fudiscr.ExcludeTokenPredicate1"/> <ref bean="fudiscr.ExcludeTokenPredicate2"/> <!-- ... --> </util:list>
Die Ausschlussbedingungen können Scripted oder anhand von Regular Expressions bezogen auf Tokeneigenschaften formuliert werden.
Beispiel Scripted
<util:list id="fudiscr.ExcludeTokenPredicates"> <ref bean="fudiscr.ScriptedExcludeTokenPredicateExample1"/> </util:list> <!-- Input1: profileRequestContext (org.opensaml.profile.context.ProfileRequestContext) --> <!-- Input2: token (de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.domain.Token) --> <!-- Output -> java.lang.Boolean / boolean --> <bean id="fudiscr.ScriptedExcludeTokenPredicateExample1" parent="fudiscr.Functions.ScriptedExcludeTokenPredicate" factory-method="inlineScript"> <constructor-arg> <value> <![CDATA[ // default is to keep the token exclude = false; relyingPartyId = profileContext.getSubcontext("net.shibboleth.idp.profile.context.RelyingPartyContext").getRelyingPartyId(); // if the service provider is not 'https://portal.local/shibboleth', tokens that are of type 'registration_code' are excluded if (!relyingPartyId.equals("https://portal.local/shibboleth") && token.getType().toString().equalsIgnoreCase("registration_code")) { exclude = true; } exclude; ]]> </value> </constructor-arg> </bean>
In diesem Beispiel dürfen Notfallcodes (registration_code) nur für das eine Portal und sonst keinen anderen Service Provider verwendet werden. In diesem Szenario können z.B. Nutzer*innen sich mit Hilfe der Notfallcodes wieder andere Tokenverfahren im Service-Portal einrichten bzw. freischalten.
Beispiel mit Regular Expression
<util:list id="fudiscr.ExcludeTokenPredicates"> <ref bean="fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample1"/> <ref bean="fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample2"/> </util:list> <bean id="fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample1" class="de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.function.impl.RegexExcludeTokenPropertiesPredicate" c:propertyName="rollout_state" c:excludePattern="^verify$"/> <bean id="fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample2" class="de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.function.impl.RegexExcludeTokenPropertiesPredicate" c:propertyName="rollout_state" c:excludePattern="^clientwait$"/>
In diesem Beispiel werden Token anhand einer Tokeneigenschaft herausgefiltert. In privacyIDEA können aktive Token zu Nutzer*innen existieren, die eine erste Validierung erfordern, bevor sie effektiv verwendet werden können. So soll z.B. erzwungen werden, dass Nutzer*innen bei der Einrichtung eines TOTP-Token den QR-Code mit dem Authenticator einscannen und diesen Vorgang mit einem one time password bestätigen. Die Token besitzen bis zur Bestätigung die Eigenschaft rollout_state mit den Werten verify oder clientwait. Die in dem Beispiel verwendeten zwei Predicates lassen sich auch mit einem Predicate und der Regular Expression ^(clientwait|verify)$ abbilden. Es soll in dem Bespiel nur die Listeneigenschaft von fudiscr.ExcludeTokenPredicates
verdeutlicht werden.
(Mit dem Bean-Setter p:negateResult=„true“
kann das Ergbnis eines ExcludeTokenPredicates negiert werden.)
Filterung von Token für die Funtkion fudiscr.UserHasTokenPredicate (ab Version 1.3.0)
Mit der fudiscr-Version 1.1.0 wurde die Funktion fudiscr.UserHasAnyTokenPredicate
eingeführt, die mit der Version 1.3.0 unter dem Namen fudiscr.UserHasTokenPredicate
zur Verfügung steht. Diese Funktion dient dazu, um zu entscheiden, ob Nutzer*innen generell schon für den zweiten Faktor bzw. Tokenverfahren eingerichtet wurden. Während in fudiscr-Versionen vor 1.3.0 nur geprüft wurde, ob mindestens ein Token zu Nutzer*innen egal in welchem Zustand existieren, können auch für diese Funktion Token äquivalent zur allgemeinen Filterung über fudiscr.ExcludeTokenPredicates
gefiltert werden. Die zugehörige Bean-ID lautet hierfür fudiscr.UserHasTokenExcludeTokenPredicates
.
Das vorherige Filterbeispiel lässt sich wie folgt übertragen:
Beispiel mit Regular Expression
<util:list id="fudiscr.UserHasTokenExcludeTokenPredicates"> <ref bean="fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample1/> <ref bean="fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample2"/> </util:list>
Die Beans fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample1
und fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample2
können aus dem vorherigen Beispiel wiederverwendet werden.
Wenn die allgemeine Tokenfilterung und die Filterung für die Funktion fudiscr.UserHasTokenPredicate
identisch sind, kann auch ein Alias gesetzt werden:
<alias name="fudiscr.ExcludeTokenPredicates" alias="fudiscr.UserHasTokenExcludeTokenPredicates"/>
vorselektierte Token (ab Version 1.3.0)
Äquivalent zu den Filtern fudiscr.ExcludeTokenPredicates
und fudiscr.UserHasTokenExcludeTokenPredicates
kann ein Filter definiert werden, der die bevorzugten Token eines Nutzers herausfiltert. Wird die Exclude-Filter-Liste fudiscr.PreferredExcludeTokenPredicates
definiert, so werden initial nur die bevorzugten Token verwendet. Führt die Filterung dazu, dass alle Token ausgeschlossen werden, wird die Filterung zurückgesetzt. Sollte die Filterung die Ausgangsliste reduzieren, so wird den Nutzer*innen auf der Auswahlseite und der Eingabeseite für das one time password/code ein Button angeboten, um die vollständige Tokenauswahl zu erhalten. Sollte nach der Filterung mit fudiscr.PreferredExcludeTokenPredicates
eine Selektion durch die Nutzer*innen nicht mehr notwendig sein, wird sofort die Challenge erzeugt. Ergibt also z.B. die Filterung, dass nur TOTP-Token übrig bleiben und wurde fudiscr.user_token_selection=singleTokenTypeGroup
konfiguriert, so wird sofort eine Challenge auf die TOTP-Token ausgelöst und die Eingabeseite der OTP-/Code-Response angezeigt. Nutzer*innen erhalten aber dann wie zuvor genannt die Möglichkeit, andere Token-Verfahren auszuwählen.
Beispiel
<util:list id="fudiscr.PreferredExcludeTokenPredicates"> <bean class="de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.function.impl.RegexExcludeTokenPropertiesPredicate" c:propertyName="info:fudis_preferred" c:excludePattern="^(?i)true$" p:negateResult="true"/> <bean class="de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.function.impl.RegexExcludeTokenPropertiesPredicate" c:propertyName="tokentype" c:excludePattern="^totp$" p:negateResult="true"/> </util:list>
Das Beispiel filtert alle Token heraus, die nicht das Token-Info-Attribut fudis_preferred
mit dem Wert true
(case-insensitive) und nicht vom Typ 'totp' sind. Bitte beachten Sie, dass durch p:negateResult=„true“
aus einem Exclude eine Include wird. In dem Bespiel werden im Gegensatz zu den vorherigen Filterbeispielen die Beans direkt in der Liste und nicht als Referenzen definiert.
Realm-Transformation (ab Version 1.3.0)
Es kann vorkommen, dass die Nutzer*innen im Identity Management über mehrere Datenquellen verteilt sind. So können z.B. Studierende und Beschätigte in zwei getrennten LDAP-Servern verwaltet werden. Dies führt wiederun dazu, dass z.B. in privacyIDEA zwei Realms angelegt werden müssen und bei den API-Anfragen gegen privacyIDEA müssen diese Realms unterschieden werden. Für das User-Objekt im fudiscr-Plugin wird folgende Logik durchlaufen, um den Realm zu ermitteln:
- Mit der Java-Klasse
net.shibboleth.idp.session.context.navigate.CanonicalUsernameLookupStrategy
wird zunächst nach Shibboleth-Standard der Username aus den vorherigen Authentifizierungsergebnissen ermittelt. - Anhand von
fudiscr.username_realm_split_regex
wird versucht, den Realm als gesondertes Attribut vom Username abzutrennen. - Wenn eine Liste
fudiscr.UserRealmTransformationStrategies
mit Realm-Transformationsstrategien in%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml
definiert wurde, dann wenn diese Strategien durchlaufen. - Sollte noch kein Realm existieren, wird ein Default-Realm zugeordnet, wenn dieser mit
fudiscr.default_users_realm
definiert wurde.
Der so ermittelte Realm wird im fudiscr-Plugin von allen Klassen verwendet, die ein User-Objekt verarbeiten.
Sollte der Realm im User-Objekt vom fudiscr-Plugin nicht definiert (null) sein, dann kann mit fudiscr.privacyidea.default_realm
ein Realm für die API-Anfrage an privacyIDEA hinzugefügt werden. Der so hinzugefügte Realm wird in das allgemeine User-Objekt vom fudiscr-Plugin nicht übernommen!
Beispiel Realm-Transformationsstrategien
<util:list id="fudiscr.UserRealmTransformationStrategies"> <!-- The attribute specified under 'ldapAttributeName' must also be included in the list of 'idp.authn.LDAP.returnAttributes'. --> <bean class="de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.function.impl.UserRealmFromLdapPrincipalTransformationStrategy" p:activeAuthenticationResultKey="authn/Password" p:ldapAttributeName="realm"/> <!-- For ScriptedUserRealmTransformationStrategy: --> <!-- Input1: profileRequestContext (org.opensaml.profile.context.ProfileRequestContext) --> <!-- Input2: currentUserRealm (java.lang.String) --> <!-- Output -> java.lang.String --> <bean class="de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.function.impl.ScriptedUserRealmTransformationStrategy" factory-method="inlineScript"> <constructor-arg> <value> <![CDATA[ newUserRealm = null; if (currentUserRealm == null) { newUserRealm = "idp-users"; } newUserRealm; ]]> </value> </constructor-arg> </bean> </util:list>
In dem Beispiel wird geprüft, ob in dem aktiven Authentifizierungsergebnis aus der Authentifizierung mit Username und Passwort (authn/Password) ein LdapPrincipal existiert und ob dieser LdapPrincipal das Attribut realm enthält. Der erste Wert aus realm wird als Realm übernommen. Anschließend wird eine Scripted Strategie angewandt.
MFA-Konfiguration
(Zum REFEDS Multi-Factor Authentication Profile siehe unter REFEDS AuthN Profiles - Hinweise für Identity Provider)
In %{idp.home}/conf/authn/authn.properties
sind folgende Einstellungen vorzunehmen:
- ./conf/authn/authn.properties
idp.authn.flows = MFA idp.authn.fudiscr.supportedPrincipals= \ saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR idp.authn.MFA.supportedPrincipals = \ saml2/urn:oasis:names:tc:SAML:2.0:ac:classes:InternetProtocol, \ saml2/urn:oasis:names:tc:SAML:2.0:ac:classes:PasswordProtectedTransport, \ saml2/urn:oasis:names:tc:SAML:2.0:ac:classes:Password, \ saml1/urn:oasis:names:tc:SAML:1.0:am:password, \ saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR
idp.authn.MFA.supportedPrincipals
ist bereits im Standard aktiviert.
Es wird lediglich die AuthenticationContextClass saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR
ergänzt.
Anstelle von saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR
kann auch eine andere AuthenticationContextClass
oder zusätzliche unter idp.authn.fudiscr.supportedPrincipals
UND idp.authn.MFA.supportedPrincipals
eingetragen werden.
Es wird empfohlen, mindestens eine zusätzliche Klasse zu definieren, über die explizit die Multi-Faktor-Authentifizierung ausgelöst werden kann.
Es besteht aber keine Verpflichtung, da eine Multi-Faktor-Authentifizierung auch über andere Mechanismen ausgelöst werden kann.
Über die Transitionen in %{idp.home}/conf/authn/mfa-authn-config.xml
wird die Abfolge der einzelnen Faktoren gesteuert.
Hier können verschiedene Mechanismen verwendet werden, um die Bedingungen für die Übergänge in die nächsten Faktoren zu formulieren.
Die offizielle Dokumentation dazu finden Sie hier:
MultiFactorAuthnConfiguration
Beispiele
Im Folgenden werden drei Beispiele für eine MFA-Konfiguration aufgeführt
Beispiel 1: Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt immer eine tokenbasierte Authentifizierung mit fudiscr.
- ./conf/authn/mfa-authn-config.xml
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> <beans xmlns="http://www.springframework.org/schema/beans" xmlns:context="http://www.springframework.org/schema/context" xmlns:util="http://www.springframework.org/schema/util" xmlns:p="http://www.springframework.org/schema/p" xmlns:c="http://www.springframework.org/schema/c" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.springframework.org/schema/beans http://www.springframework.org/schema/beans/spring-beans.xsd http://www.springframework.org/schema/context http://www.springframework.org/schema/context/spring-context.xsd http://www.springframework.org/schema/util http://www.springframework.org/schema/util/spring-util.xsd" default-init-method="initialize" default-destroy-method="destroy"> <!-- most parts copied from https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631610/MultiFactorAuthnConfiguration --> <util:map id="shibboleth.authn.MFA.TransitionMap"> <entry key=""> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlow="authn/Password"/> </entry> <entry key="authn/Password"> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlow="authn/fudiscr"/> </entry> </util:map> </beans>
Beispiel 2: Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt dann eine tokenbasierte Authentifizierung, wenn die AuthenticationContextClass, die der ServiceProvider benötigt, nicht ausreicht.
- ./conf/authn/mfa-authn-config.xml
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> <beans xmlns="http://www.springframework.org/schema/beans" xmlns:context="http://www.springframework.org/schema/context" xmlns:util="http://www.springframework.org/schema/util" xmlns:p="http://www.springframework.org/schema/p" xmlns:c="http://www.springframework.org/schema/c" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.springframework.org/schema/beans http://www.springframework.org/schema/beans/spring-beans.xsd http://www.springframework.org/schema/context http://www.springframework.org/schema/context/spring-context.xsd http://www.springframework.org/schema/util http://www.springframework.org/schema/util/spring-util.xsd" default-init-method="initialize" default-destroy-method="destroy"> <!-- most parts copied from https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631610/MultiFactorAuthnConfiguration --> <util:map id="shibboleth.authn.MFA.TransitionMap"> <entry key=""> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlow="authn/Password"/> </entry> <entry key="authn/Password"> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlowStrategy-ref="checkSecondFactor"/> </entry> </util:map> <bean id="checkSecondFactor" parent="shibboleth.ContextFunctions.Scripted" factory-method="inlineScript"> <constructor-arg> <value> <![CDATA[ nextFlow = "authn/fudiscr"; authCtx = input.getSubcontext("net.shibboleth.idp.authn.context.AuthenticationContext"); mfaCtx = authCtx.getSubcontext("net.shibboleth.idp.authn.context.MultiFactorAuthenticationContext"); if (mfaCtx.isAcceptable()) { nextFlow = null; } nextFlow; ]]> </value> </constructor-arg> </bean> </beans>
Beispiel 3: Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt dann eine tokenbasierte Authentifizierung, wenn die AuthenticationContextClass, die der ServiceProvider benötigt, nicht ausreicht oder wenn der/die Benutzer*in nach eduPersonAffiliation zu der Gruppe der Beschäftigten (employee) gehört.
- ./conf/authn/mfa-authn-config.xml
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> <beans xmlns="http://www.springframework.org/schema/beans" xmlns:context="http://www.springframework.org/schema/context" xmlns:util="http://www.springframework.org/schema/util" xmlns:p="http://www.springframework.org/schema/p" xmlns:c="http://www.springframework.org/schema/c" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.springframework.org/schema/beans http://www.springframework.org/schema/beans/spring-beans.xsd http://www.springframework.org/schema/context http://www.springframework.org/schema/context/spring-context.xsd http://www.springframework.org/schema/util http://www.springframework.org/schema/util/spring-util.xsd" default-init-method="initialize" default-destroy-method="destroy"> <!-- most parts copied from https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631610/MultiFactorAuthnConfiguration --> <util:map id="shibboleth.authn.MFA.TransitionMap"> <entry key=""> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlow="authn/Password"/> </entry> <entry key="authn/Password"> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlowStrategy-ref="checkSecondFactor"/> </entry> </util:map> <bean id="checkSecondFactor" parent="shibboleth.ContextFunctions.Scripted" factory-method="inlineScript" p:customObject-ref="shibboleth.AttributeResolverService"> <constructor-arg> <value> <![CDATA[ nextFlow = "authn/fudiscr"; authCtx = input.getSubcontext("net.shibboleth.idp.authn.context.AuthenticationContext"); mfaCtx = authCtx.getSubcontext("net.shibboleth.idp.authn.context.MultiFactorAuthenticationContext"); if (mfaCtx.isAcceptable()) { nextFlow = null; resCtx = input.getSubcontext( "net.shibboleth.idp.attribute.resolver.context.AttributeResolutionContext", true); usernameLookupStrategyClass = Java.type("net.shibboleth.idp.session.context.navigate.CanonicalUsernameLookupStrategy"); usernameLookupStrategy = new usernameLookupStrategyClass(); resCtx.setPrincipal(usernameLookupStrategy.apply(input)); resCtx.getRequestedIdPAttributeNames().add("eduPersonAffiliation"); resCtx.resolveAttributes(custom); attribute = resCtx.getResolvedIdPAttributes().get("eduPersonAffiliation"); valueType = Java.type("net.shibboleth.idp.attribute.StringAttributeValue"); if (attribute != null && attribute.getValues().contains(new valueType("employee"))) { nextFlow = "authn/fudiscr"; } input.removeSubcontext(resCtx); } nextFlow; ]]> </value> </constructor-arg> </bean> </beans>
Beispiel 4:
Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt dann eine tokenbasierte Authentifizierung, wenn die AuthenticationContextClass, die der ServiceProvider benötigt, nicht ausreicht oder wenn der/die Benutzer*in bereits mindestens einen Token besitzt. Bei den Tokens wird der Zustand nicht geprüft. Ein gesperrter Token würde z.B. dafür sorgen, dass das fudiscr.UserHasTokenPredicate
den Wert true
zurückgibt. Dieses Predicate wurde insbesondere für Rollout-Szenarien eingeführt.
- ./conf/authn/mfa-authn-config.xml
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> <beans xmlns="http://www.springframework.org/schema/beans" xmlns:context="http://www.springframework.org/schema/context" xmlns:util="http://www.springframework.org/schema/util" xmlns:p="http://www.springframework.org/schema/p" xmlns:c="http://www.springframework.org/schema/c" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.springframework.org/schema/beans http://www.springframework.org/schema/beans/spring-beans.xsd http://www.springframework.org/schema/context http://www.springframework.org/schema/context/spring-context.xsd http://www.springframework.org/schema/util http://www.springframework.org/schema/util/spring-util.xsd" default-init-method="initialize" default-destroy-method="destroy"> <util:map id="shibboleth.authn.MFA.TransitionMap"> <entry key=""> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlow="authn/Password"/> </entry> <entry key="authn/Password"> <bean parent="shibboleth.authn.MFA.Transition" p:nextFlowStrategy-ref="checkSecondFactor"/> </entry> </util:map> <bean id="checkSecondFactor" parent="shibboleth.ContextFunctions.Scripted" factory-method="inlineScript" p:customObject-ref="fudiscr.UserHasTokenPredicate"> <constructor-arg> <value> <![CDATA[ nextFlow = "authn/fudiscr"; authCtx = input.getSubcontext("net.shibboleth.idp.authn.context.AuthenticationContext"); mfaCtx = authCtx.getSubcontext("net.shibboleth.idp.authn.context.MultiFactorAuthenticationContext"); if (mfaCtx.isAcceptable()) { nextFlow = null; if (custom.test(input)) { nextFlow = "authn/fudiscr"; } } nextFlow; ]]> </value> </constructor-arg> </bean> </beans>
Reuse Condition
Für Authentifizierungsverfahren im Shibboleth Identity Provider kann generell eine Reuse Condition definiert werden.
In der Regel ist der Default-Wert shibboleth.Conditions.TRUE
.
Die Bedingung ist also immer erfüllt.
Es können als Reuse Condition auch eigene Funktionen definiert werden.
Für die Multi-Faktor-Authentifizierung gelten besondere Regeln. Eine Beschreibung finden Sie in der offiziellen Dokumentation unter MultiFactorAuthnConfiguration.
Mit folgender Konfiguration in %{idp.home}/conf/authn/authn.properties
erreichen Sie, dass innerhalb einer Single-Sign-On-Session nur einmal Benutzername und Passwort verlangt wird, aber pro Service Provider Authentifizierung immer eine tokenbasierte Authentifizierung mit fudiscr.
- ./conf/authn/authn.properties
idp.authn.MFA.reuseCondition=shibboleth.Conditions.FALSE idp.authn.Password.reuseCondition=shibboleth.Conditions.TRUE idp.authn.fudiscr.reuseCondition=shibboleth.Conditions.FALSE
Das Ergebnis der MFA-Authentifizierung darf demnach nicht erneut verwendet werden, aber innerhalb der Multi-Faktor-Authentifizierung darf das existierende erfolgreiche Ergebnis der Benutzername-Passwort-Authentifizierung (Password) verwendet werden und das Ergebnis von fudiscr aber nicht.
idp.authn.MFA.reuseCondition=shibboleth.Conditions.FALSE
zu setzen, damit bei jeder Authentifizierungsanfrage die Logik in ./conf/authn/mfa-authn-config.xml
durchlaufen wird. Im Reuse-Fall wird z.B. bei bestehender SSO-Session nicht geprüft, ob ein/e Benutzer*in einer bestimmten Affiliation angehört.Logging
Um detaillierte Logging-Informationen vom fudiscr-Plugin zu erhalten, kann die folgende Zeile in %{idp.home}/conf/logback.xml
ergänzt werden:
<logger name="de.zedat.fudis" level="DEBUG/>
Sollen alle API-Anfragen gegen privacyIDEA separat protokolliert werden, so wird folgende Konfiguration vorgeschlagen:
<logger name="de.zedat.fudis.rest.interceptors" level="TRACE"> <appender-ref ref="IDP_FUDIS_REQUEST"/> </logger> <logger name="de.zedat.fudis.privacyidea.client" level="WARN"> <appender-ref ref="IDP_FUDIS_REQUEST"/> </logger> <!-- FUDIS-Interceptor log. --> <appender name="IDP_FUDIS_REQUEST" class="ch.qos.logback.core.rolling.RollingFileAppender"> <File>${idp.logfiles}/idp-fudis-request.log</File> <rollingPolicy class="ch.qos.logback.core.rolling.TimeBasedRollingPolicy"> <fileNamePattern>${idp.logfiles}/idp-request-%d{yyyy-MM-dd}.log.gz</fileNamePattern> <maxHistory>${idp.loghistory}</maxHistory> </rollingPolicy> <encoder class="ch.qos.logback.classic.encoder.PatternLayoutEncoder"> <charset>UTF-8</charset> <Pattern>%msg%n</Pattern> </encoder> </appender>
Subject Canonicalization
Als Zusatzangebot kann für den Prozess der SubjectCanonicalization im Shibboleth Identity Provider ein Flow auf Basis von de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.domain.ChallengeResponseTokenIdPrincipal
aktiviert werden. Dieser vom fudiscr-Plugin erzeugte zusätzliche Principal enthält die ID/Seriennummer des erfolgreich verwendeten Token.
Um den Flow zu aktivieren, muss in der Konfigurationsdatei %{idp.home}/conf/c14n/subject-c14n.xml
die Referenz <ref bean=„c14n/fudiscr“ />
in die Liste shibboleth.PostLoginSubjectCanonicalizationFlows
aufgenommen werden.
Zusätzlich können wie für andere Principals Transformationsoptionen z.B.in %{idp.home}/conf/c14n/subject-c14n.properties
angegeben werden:
idp.c14n.fudiscr.lowercase=false idp.c14n.fudiscr.uppercase=false idp.c14n.fudiscr.trim=true
Weitere Materialien
- Unterlagen aus den Shibboleth Workshops Februar 2022
Quellcode
Hochschulen und andere öffentliche Einrichtungen erhalten auf Anfrage Zugriff auf den Quellcode. Bitte senden Sie hierfür eine E-Mail an fudis@zedat.fu-berlin.de. Es wird daran gearbeitet, sämtliche Komponenten des fudiscr-Plugins unter der Apache 2.0 Lizenz zu veröffentlichen. Wir bitten um Geduld.
Kontakt
Fehler, Fragen, Anregungen etc. bitte per E-Mail an fudis@zedat.fu-berlin.de senden.