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 ====== X509-Authentifizierung in Shibboleth ====== ====== X509-Authentifizierung in Shibboleth ======
 +<callout color="#ff9900" title="Archiv">
 +Dieser Artikel ist ein Beitrag für Shibboleth IdP 3.x. Es ist unklar, ob er für Shibboleth IdP 4.x so noch gilt.
 +</callout>
 +Ein Login-Vorgang am Shibboleth-IdP besteht im Allgemeinen aus verschiedenen //Flows//. Nachdem eine Anfrage von einem Service Provider (SP) empfangen wurde, geht der IdP in einen der verfügbaren Flows zur Authentifizierung über. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Password-Flow authn/Password, wobei sich der Nutzer durch die Eingabe von Nutzername und Passwort authentifizieren kann. Diese Daten werden dann gegen eine angeschlossene Datenquelle (häufig LDAP-Server) geprüft. Am Ende dieses Flows steht die //Subject-Canonicalization//, die das Erzeugen eines Benutzernamens (auch //Principal// genannt) für den Nutzer, der sich gerade erfolgreich authentifiziert hat, beschreibt. Unter diesem Benutzernamen ist der Nutzer im weiteren Verlauf im IdP bekannt. Normalerweise entspricht dieser Name schlichtweg dem Nutzernamen.
  
-Ein Login-Vorgang am Shibboleth-IdP besteht im Allgemeinen aus verschiedenen //Flows//. Nachdem eine Anfrage von einem Service Provider (SP) empfangen wurde, geht der IdP in einen der verfügbaren Flows zur Authentifizierung über. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Password-Flow authn/Password, wobei sich der Nutzer durch die Eingabe von Nutzername und Passwort authentifizieren kann. Diese Daten werden dann gegen eine angeschlossene Datenquelle (häufig LDAP-Server) geprüft. Am Ende dieses Flows steht die //Subject-Canonicalization//, die das Erzeugen eines Benutzernamens (auch //Principal// genannt) für den Nutzer, der sich gerade erfolgreich authentifiziert hat, beschreibt. Unter diesem Benutzernamen ist der Nutzer im weiteren Verlauf schließlich im IdP bekannt. Normalweise (und vor allem bei Verwendung des Password-Flows) entspricht dieser Name schlichtweg dem Nutzernamen. +Neben dem authn/Password-Flow stellt der Shibboleth-IdP auch den sogenannten authn/X509-Flow zur Verfügung, der die Verwendung von X509-Client-Zertifikaten als Authentifizierungsmethode erlaubt. Die Logik auf Seiten des IdP ist dabei vergleichsweise simpel: Im Servlet-Container wird die Umgebungsvariable „javax.servlet.request.X509Certificate“ verwendet, um zu prüfen, ob die Authentifizierung erfolgreich ist. Wie diese Variable befüllt wird, spielt für den IdP dabei keine Rolle (siehe [[https://wiki.shibboleth.net/confluence/display/IDP30/X509AuthnConfiguration|Dokumentation im Shibboleth Wiki]]).
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-Neben dem authn/Password-Flow stellt der Shibboleth-IdP auch den sogenannten authn/X509-Flow zur Verfügung, welcher die Verwendung von X509-Client-Zertifikaten als Authentifizierungsmethode erlaubt. Die Logik auf Seiten des IdP ist dabei vergleichsweise simpel, da schlichtweg die Umgebungsvariable „javax.servlet.request.X509Certificate“ im Servlet-Container verwendet wird, um zu prüfen, ob die Authentifizierung erfolgreich ist oder nicht. Wie diese Variable befüllt wird, spielt für den IdP dabei keine Rolle (siehe [[https://wiki.shibboleth.net/confluence/display/IDP30/X509AuthnConfiguration|Dokumentation im Shibboleth Wiki]]).+
  
 Jeder Login-Flow wird über einen dedizierten Endpunkt am IdP zur Verfügung gestellt. Bei authn/X509 handelt es sich dabei um den Pfad /Authn/X509. Ein naheliegender Weg besteht nun darin, diesen Endpunkt über den Apache-Webserver zu schützen. Sobald der IdP dann in seinem Ablauf in den authn/X509-Flow springt (wodurch der User auf den geschützten Pfad auf dem Webserver weitergeleitet wird), greift die Zugriffskontrolle von Apache. Da in diesem Fall als Authentifizierungsmethode X509-Zertifikate eingesetzt werden sollen, kann hierfür das [[https://httpd.apache.org/docs/2.4/mod/mod_ssl.html|Apache-Modul „mod_ssl“ entsprechend konfiguriert]] und das Client-Zertifikat validiert werden. Ist diese Validierung erfolgreich, kann der Nutzer den Endpunkt des IdP aufrufen. Dort ist „javax.servlet.request.X509Certificate“ nun korrekt befüllt und stellt Informationen über das verwendete Zertifikat bereit. Wenn die Zugriffskontrolle von Apache den Nutzer nicht durchlässt (also die Validierung des Zertifikats nicht erfolgreich war), kommt der Nutzer gar nicht erst zum X509-Endpunkt. Jeder Login-Flow wird über einen dedizierten Endpunkt am IdP zur Verfügung gestellt. Bei authn/X509 handelt es sich dabei um den Pfad /Authn/X509. Ein naheliegender Weg besteht nun darin, diesen Endpunkt über den Apache-Webserver zu schützen. Sobald der IdP dann in seinem Ablauf in den authn/X509-Flow springt (wodurch der User auf den geschützten Pfad auf dem Webserver weitergeleitet wird), greift die Zugriffskontrolle von Apache. Da in diesem Fall als Authentifizierungsmethode X509-Zertifikate eingesetzt werden sollen, kann hierfür das [[https://httpd.apache.org/docs/2.4/mod/mod_ssl.html|Apache-Modul „mod_ssl“ entsprechend konfiguriert]] und das Client-Zertifikat validiert werden. Ist diese Validierung erfolgreich, kann der Nutzer den Endpunkt des IdP aufrufen. Dort ist „javax.servlet.request.X509Certificate“ nun korrekt befüllt und stellt Informationen über das verwendete Zertifikat bereit. Wenn die Zugriffskontrolle von Apache den Nutzer nicht durchlässt (also die Validierung des Zertifikats nicht erfolgreich war), kommt der Nutzer gar nicht erst zum X509-Endpunkt.
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 In diesem Beispiel werden zwei Client-Zertifikate verwendet: In diesem Beispiel werden zwei Client-Zertifikate verwendet:
 +    - emailAddress=mustermann@dfn-cert.de, CN=Erika Mustermann, OU=Test, O=Organisation 1, C=DE
 +    - emailAddress=mustermann@dfn-cert.de, CN=Erika Mustermann, OU=Test, O=Organisation 2, C=DE
  
-Zertifikat 1: emailAddress=mustermann@dfn-cert.de, CN=Erika Mustermann, OU=Test, O=Organisation 1, C=DE +Die Zertifikate sind durch folgende Zertifikat-Hierarchie ausgestellt: 
- +  C=DE,O=Test,CN=Test Eins CA 
-Zertifikat 2: emailAddress=mustermann@dfn-cert.de, CN=Erika Mustermann, OU=Test, O=Organisation 2, C=DE +  C=DE,O=Test,CN=Test Intermediate 
- +  C=DE,O=Test,CN=Test Root (Root CA
-Die Zertifikate sind nun durch folgende Zertifikat-Hierarchie ausgestellt: +
- +
-C=DE,O=Test,CN=Test Eins CA +
- +
-C=DE,O=Test,CN=Test Intermediate +
- +
-C=DE,O=Test,CN=Test Root +
- +
-Bei „CN=Test Root“ handelt es sich in diesem Beispiel um die Root CA+
- +
-Die beiden Zertifikate unterscheiden sich also nur durch die Zugehörigkeit zu Organisation 1 bzw. Organisation 2.+
  
-Beide Zertifikate wurden als Client-Zertifikate in den Browser importiert.+Die beiden Zertifikate unterscheiden sich also nur durch die Zugehörigkeit zu Organisation 1 bzw. Organisation 2. Beide Zertifikate wurden als Client-Zertifikate in den Browser importiert.
  
 ===== Konfiguration der Authentifizierung in Shibboleth ===== ===== Konfiguration der Authentifizierung in Shibboleth =====
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 Weiterhin werden laut [[https://wiki.shibboleth.net/confluence/display/IDP30/X509AuthnConfiguration|Shibboleth Wiki]] noch drei optionale Konfigurationsmöglichkeiten des Flows in ''{idp.home}/conf/authn/x509-authn-config.xml'' angeboten. In der Praxis dürfte in den meisten Fällen jedoch nur einer davon relevant sein: Weiterhin werden laut [[https://wiki.shibboleth.net/confluence/display/IDP30/X509AuthnConfiguration|Shibboleth Wiki]] noch drei optionale Konfigurationsmöglichkeiten des Flows in ''{idp.home}/conf/authn/x509-authn-config.xml'' angeboten. In der Praxis dürfte in den meisten Fällen jedoch nur einer davon relevant sein:
  
-''shibboleth.authn.X509.externalAuthnPath'' erlaubt das Festlegen des Pfads, auf den weitergeleitet werden soll, sobald der Login-Flow aufgerufen wird. Standardmäßig wird der Nutzer dabei auf eine vorgeschaltete Seite weitergeleitet (siehe Abbildung ) und muss explizit bestätigen, dass er nun einen Login per X509-Zertifikat wünscht (was dann zur Weiterleitung auf den Endpunkt /Authn/X509 führt). Wenn dieses Verhalten nicht gewünscht ist, kann dieser Parameter direkt auf den Endpunkt gesetzt werden.+''shibboleth.authn.X509.externalAuthnPath'' erlaubt das Festlegen des Pfads, auf den weitergeleitet werden soll, sobald der Login-Flow aufgerufen wird. Standardmäßig werden die Nutzer*innen dabei auf eine vorgeschaltete Seite weitergeleitet (siehe Abbildung). Dort müssen sie explizit bestätigen, dass sie einen Login per X509-Zertifikat wünschen. Dann werden sie auf den Endpunkt /Authn/X509 weitergeleitet. Wenn dieses Verhalten nicht gewünscht ist, kann dieser Parameter direkt auf den Endpunkt gesetzt werden.
  
-{{:de:screenshot_x509-login.png| \\ +{{:de:screenshot_x509-login.png|Standardmäßig konfigurierte Hinweis-Seite vor der Weiterleitung auf den geschützten Endpunkt}}
-Abbildung 1: Standardmäßig konfigurierte Hinweis-Seite vor der Weiterleitung auf den geschützten Endpunkt}}+
  
-**Abbildung 1:** Standardmäßig konfigurierte Hinweis-Seite vor der Weiterleitung auf den geschützten Endpunkt 
 ===== Validierung der Zertifikate in Apache ===== ===== Validierung der Zertifikate in Apache =====
  
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 </code> </code>
  
-Zu beachten istdass dies nicht innerhalb einer Location-Angabe in Apache erfolgen darf, da insbesondere Apache in der Version 2.4 und mit aktueller OpenSSL-Version damit nicht zurechtkommt. Stattdessen muss diese Angabe direkt im Virtual-Host gesetzt werden.+Die Direktive muss direkt im VirtualHost stehen, nicht innerhalb einer Location-Angabe.
  
 ==== Schutz des X509-Endpunkts des IdP ==== ==== Schutz des X509-Endpunkts des IdP ====
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 Hier wird der wie oben beschrieben erzeugte Principal als Eingangswert für das Attribut ''uid'' verwendet. Hier wird der wie oben beschrieben erzeugte Principal als Eingangswert für das Attribut ''uid'' verwendet.
  
-{{tag>idp3}}+{{tag>fixme}}
  • Zuletzt geändert: vor 4 Jahren