====== IdP-Authn-Plugin fudiscr ====== ===== Allgemein ===== Das Plugin kann als weiterer Faktor für die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) vom [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/overview|Shibboleth Identity Provider (IdP)]] verwendet werden. Es unterstützt tokenbasierte Authentifizierungen und folgt im Kern dem Challenge-Response-Pattern. Aus einem der vorherigen Faktoren in der MFA-Abfolge muss als Basis ein Benutzername ermittelt werden. Ein häufiger Fall ist eine vorangestellte Authentifizierung mit Benutzer und Passwort gegen LDAP mit dem authn/Password-Flow. Das Plugin besitzt selbst keine Funktionen zur Verwaltung von Token. Es enthält auch selbst keine speziellen Algorithmen zur Validierung von Token. Über ein generisches ChallengeResponseClientInterface kann ein Token-System angebunden werden. Das Plugin enthält bereits eine Implementierung dieses Interfaces für [[https://www.privacyidea.org/|privacyIDEA]]. Zudem ist eine Mockup-Implementierung für Tests enthalten. Eine externe Implementierung für Fortinet existiert auch bereits. Die primären Entwicklungsarbeiten wurden von Steffen Hofmann von der [[https://www.fu-berlin.de|Freien Universität Berlin]] durchgeführt. Er ist Mitarbeiter des Rechenzentrums [[https://www.zedat.fu-berlin.de|(FUB-IT Infrastruktur)]] und zuständig für den Bereich Identity Management. Das Identity Management System der Freien Universität Berlin trägt den Namen FUDIS (FU Directory and Identity Service). Aus diesem Grund wird für das **C**hallenge-**R**esponse-Plugin in Konfigurationsparametern u.a. das Kürzel fudiscr verwendet. Mit der Version 1.4.0 erfolgt eine Zusammenarbeit im Bereich FIDO2/WebAuthn mit der Hochschule München. Die Pflege des Plugins erfolgt mit dieser Version in Kooperation der [[https://www.fu-berlin.de|Freien Universität Berlin]] und der [[https://www.hm.edu|Hochschule München]]. ===== Versionen ===== ^ Plugin-Version ^ IdP-Version ^ privacyIDEA-Version ^ Support-Level ^ | 1.0.0 | min. 4.1.2 und < 4.3.0 | min. 3.7 | nicht mehr verwenden | | 1.1.0 | min. 4.1.2 und < 4.3.0 | min. 3.7 | nicht mehr verwenden | | 1.1.1 | min. 4.1.2 und < 4.3.0 | min. 3.7 | nicht mehr verwenden | | 1.2.0 | min. 4.1.2 und < 4.3.0 | min. 3.7 | aktuell | | 1.3.0 | min. 4.3.0 und < 5.0.0 | min. 3.7 | aktuell | | 1.4.0 | min. 4.3.0 und < 5.0.0 | min. 3.8.1 | für Tests freigegeben | | 2.0.0 | min. 5.0.0 | min. 3.8.1 | für Tests freigegeben | ===== Unterstütze Tokenverfahren aus privacyIDEA ===== Aktuell werden die folgenden Tokenverfahren aus privacyIDEA ([[https://privacyidea.readthedocs.io/en/latest/tokens/tokentypes.html|Token types in privacyIDEA]]) unterstützt: ^ Tokenverfahren ^ Typbezeichnung im Plugin ^ min. Plugin-Version ^ Einschränkungen / Hinweise ^ | Email | mail | 1.0.0 | | | HOTP Token | hotp | 1.0.0 | | | Indexed Secret Token | indexed_secret | 1.0.0 | | | mOTP Token | motp | 1.0.0 | | | Paper Token (PPR) | indexed_tan | 1.0.0 | | | Questionnaire Token | question | 1.0.0 | Es darf nur eine Antwort per Richtlinie verlangt werden. | | Registration | registration_code | 1.3.0 | | | Remote | //referenzierter Tokentyp// | 1.3.0 | Nur referenzierte Token vom Typ //Email//, //HOTP Token//, //mOTP Token//, //Paper Token (PPR)//, //Registration//, //SMS Token//, //TAN Token, TOTP//, //Yubico// und //Yubikey// werden unterstützt. | | SMS Token | sms | 1.0.0 | | | TAN Token | tan | 1.0.0 | | | TOTP | totp | 1.0.0 | | | WebAuthn | web_authn | 1.2.0 | bei Version 1.2.0 nur mit Konfigurationsoption ''fudiscr.privacyidea.single_trigger_challenges=false'', ab Version 1.3.0 siehe [[#zusaetzliche_richtlinie_ab_fudiscr-version_version_130|Richtlinie und Event ab Version 1.3.0]] | | Yubico | yubico_otp | 1.3.0 | | | Yubikey | yubikey_aes | 1.3.0 | | ===== Installation und Konfiguration ===== ==== Installation privacyIDEA ==== siehe [[https://gitlab.daasi.de/training/privacyidea|Installationsanleitung privacyIDEA von der DAASI GmbH]] ==== Konfiguration privacyIDEA ==== === Einrichtung eines Funktionsnutzers in privacyIDEA === Das Shibboleth-Plugin kommuniziert mit privacyIDEA über dessen API. Es werden drei Endpunkte verwendet: * /token/ (Abrufen einer Liste von Tokens) * /validate/triggerchallenge (Initiieren einer Token-Challenge) * /validate/check (Überprüfen eines OTP ggf. in Kombination mit einer PIN) Ein Nutzer muss also über die Berechtigungen verfügen, die Aktionen, die bei Aufruf dieser Endpunkte ausgelöst werden, ausführen zu dürfen. Am besten sollte dieser Nutzer über keine weiteren Rechte verfügen. \\ \\ == Anlegen eines Admin-Nutzers == ---- **Achtung**: Wir gehen davon aus, das der initiale Admin-Supernutzer //admin// vorhanden ist. Zunächst muss ein Admin-Nutzer für den Zugriff vom Identity Provider angelegt werden. Es empfiehlt sich, hierfür auch einen eigenen (administrativen) Realm anzulegen, um Berechtigungen für unterschiedliche Arten von Admin später besser trennen zu können. Der anzulegende Nutzer kann dann aus einer beliebigen externen Quelle kommen und über einen in privacyIDEA definierten Resolver importiert werden. Das Anlegen von Realms und Resolvern ist nicht Thema dieser Anleitung. Wir legen hier jedoch der Einfachheit und Anschaulichkeit wegen einen PrivacyIDEA-internen IdP-Admin-Nutzer an. pi-manage admin add idp-admin **Um die Anzahl an API-Anfragen zu reduzieren, sollte für den //idp-admin// anstelle von Benutzernamen und Passwort ein Token für den Zugriff erzeugt werden.** Dieser Token kann mit einer beliebigen Gültigkeitsdauer in Tagen (default 365) versehen werden. Das nachfolgende Beispiel legt eine Gültigkeitsdauer von zehn Jahren fest: pi-manage api createtoken -r admin -u idp-admin -d 3650 \\ == Vergeben der Berechtigungen == ---- Die notwendigen Berechtigungen werden via Policy in privacyIDEA eingetragen. **Achtung**: Admins in privacyIDEA haben zu Beginn Rechte für alle Aktionen. Dies gilt solange, wie keine Admin-Policy definiert ist. Definiert man eine Policy im Scope 'admin', so gelten für alle Admins nur noch die den Policies eingetragenen Rechte. Sollte es noch keine weitere Admin-Policy geben, sollte man daher darauf achten, sich nicht selbst aus dem Web-UI auszusperren. Zunächst wird mit der Richtlinien-Vorlage //superuser// die funktionserhaltende Richtlinie für den Admin-Supernutzer erstellt, und der Nutzer //admin// zugewiesen. Anschließend wird nun eine neue Policy für den Nutzer //idp-admin// erstellt. Hierfür wird eine neue Datei //idp-admin-policy// erstellt, welche die Parameter der Policy als Python-Dictionary enthält. Der Inhalt sollte wie folgt aussehen: { 'policy': [ { 'action': {'tokenlist':True, 'triggerchallenge':True}, 'active': True, 'adminuser': ['idp-admin'], 'name': 'idp-admin-policy', 'scope': 'admin' } ] } Die Policy kann unter Nutzung dieser Datei erstellt werden: pi-manage policy p_import -f idp-admin-policy \\ === Zusätzliche Richtlinie ab fudiscr-Version Version 1.3.0 === Das fudiscr-Plugin benötigt für bestimmte Tokenverfahren wie WebAuthn und zur Reduzierung von API-Anfragen das Recht, für ''/validate/triggerchallenge'' auf Tokentypen einschränken zu können. Hierfür wird eine neue Datei //idp-application-tokentype// erstellt, welche die Parameter der Policy als Python-Dictionary enthält. Der Inhalt sollte so aussehen: { 'policy': [ { 'action': { 'application_tokentype': True }, 'active': True, 'name': 'idp-application-tokentype', 'scope': 'authorization' } ] } Die Policy kann unter Nutzung dieser Datei erstellt werden: pi-manage policy p_import -f idp-application-tokentype \\ === Event ab fudiscr-Version 1.3.0 === Tests mit privcyIDEA haben ergeben, dass aufgrund eines Features/Bugs in Verbindung mit der zuvor genannten Policy //idp-application-tokentype// der Parameter ''webauthn_allowed_transports'' per Event gesetzt werden muss. Hierfür wird eine neue Datei //idp-webauthn-allowed-transports// erstellt, welche die Parameter des Events als Python-Dictionary enthält. Der Inhalt sollte so aussehen: { 'event': [ { 'action': 'set', 'active': True, 'conditions': { 'tokentype': 'webauthn' }, 'event': [ 'validate_triggerchallenge' ], 'handlermodule': 'RequestMangler', 'name': 'idp-webauthn-allowed-transports', 'options': { 'parameter': 'webauthn_allowed_transports', 'value': 'usb ble nfc internal' }, 'position': 'pre' } ] } Das Event kann unter Nutzung dieser Datei erstellt werden: pi-manage event e_import -f idp-webauthn-allowed-transports **Achtung:** Wenn per Policy der Wert ''webauthn_allowed_transports'' angepasst wird, dann sollte auch passend dazu das Event angepasst werden. \\ === Weitere Konfigurationsempfehlung === Damit möglichst viele WebAuthn-Token funktionieren und auch Passkey via QR-Code im Browser funktioniert, wird folgende weitere Richtlinie (Datei //webauthn-enrollment//) empfohlen: { 'policy': [ { 'action': { 'webauthn_authenticator_attestation_form': 'indirect', 'webauthn_authenticator_attestation_level': 'none' }, 'active': True, 'name': 'webauthn-enrollment', 'scope': 'enrollment', } ] } Die Policy kann unter Nutzung der Datei (//webauthn-enrollment//) erstellt werden: pi-manage policy p_import -f webauthn-enrollment Die die für WebAuthn notwendigen Enrollment Parameter ''webauthn_relying_party_id'' und ''webauthn_relying_party_name'' können mit dieser oder einer separaten Richtlinie definiert werden. Allgemein gilt, dass die Domain des Identity Providers entweder identisch mit ''webauthn_relying_party_id'' oder eine Subdomain von ''webauthn_relying_party_id'' sein muss. (Es findet keine Vorabfilterung statt, ob die Domain des Identity Providers mit der ''webauthn_relying_party_id'' des WebAuthn-Token verträglich ist.) ==== Aktivierung MFA-Modul ==== Das fudiscr-Plugin benötigt das MFA-Modul. Dieses sollte wie folgt aktiviert werden: %{idp.home}/bin/module.sh -e idp.authn.MFA Mit dem MFA-Modul wird auch die Konfigurationsdatei, ''%{idp.home}/conf/authn/mfa-authn-config.xml'' abgelegt. (siehe auch [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631610/MultiFactorAuthnConfiguration|Shibboleth-IdP MultiFactorAuthnConfiguration]]) ==== Installation fudiscr-Plugin ==== Die Installation sowie Updates erfolgen über den Shibboleth Plugin-Mechanismus (siehe offizielle Dokumentation [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1294074003/PluginInstallation|PluginInstallation]]) **Achtung:** Der Shibboleth Identity Provider führt nach einer Plugin-Installation automatisch einen Neustart durch. Mit dem folgenden Aufruf wird das Plugin installiert und aktiviert: %{idp.home}/bin/plugin.sh -i https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/current/fudis-shibboleth-idp-plugin-authn-fudiscr-current.tar.gz Zukünftige Updates werden automatisch mit dem folgendem Kommando installiert: %{idp.home}/bin/plugin.sh -u de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr Für ein vollautomatische Installation können die PGP-Keys vorab heruntergeladen und bei der Installation mit angeben werden: wget -O %{idp.home}/PGP_KEYS_FUDIS https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/PGP_KEYS %{idp.home}/bin/plugin.sh -i https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/current/fudis-shibboleth-idp-plugin-authn-fudiscr-current.tar.gz --truststore %{idp.home}/PGP_KEYS_FUDIS \\ === Installation der Testversion 1.4.0 === Mit dem folgenden Aufruf kann die aktuelle Testversion des Plugins installiert und aktiviert werden: %{idp.home}/bin/plugin.sh -i https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/1.3.0/fudis-shibboleth-idp-plugin-authn-fudiscr-1.3.0.tar.gz Für ein Update auf die aktuelle Testversion ist folgender Aufruf zu verwenden: %{idp.home}/bin/plugin.sh -u de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr -fu 1.4.0 ==== Konfiguration fudiscr-Plugin ==== === Hinweis zu älteren IdP-Konfigurationen === Wenn Sie eine IdP-Konfiguration von vor Version 4.1.0 weiterpflegen, achten Sie bitte darauf, dass die Datei ''%{idp.home}/conf/idp.properties'' zu Beginn die folgende Zeile enthält, damit automatisch alle ''.properties''-Dateien unterhalb des ''%{idp.home}/conf''-Ordners (wie z.B. ''%{idp.home}/conf/fudiscr.properties'') eingelesen werden. idp.searchForProperties=true \\ === Konfigurationsdateien === Mit der Installation des fudiscr-Plugins wird die Konfigurationsdatei ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.properties'' abgelegt. Änderungen in dieser Datei werden in der Regel erst mit einem Neustart des Identity Providers wirksam. == ab Version 1.3.0 == Ab der Version 1.3.0 wird zusätzlich die Konfigurationsdatei ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml'' abgelegt. Die in dieser Datei enthaltenen Konfigurations-Beans werden über den [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631674/ReloadableServices|ReloadableService]]-Mechanismus vom Shibboleth Identity Provider verwaltet (siehe auch [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631674/ReloadableServices|ReloadableServices]]). Der Service kann wie folgt neu geladen werden: %{idp.home}/bin/reload-service.sh -id fudiscr.ConfigurationBeansService Alternativ kann der Reload durch direkten Aufruf der URL ausgelöst werden und vermeidet Fehler durch den Wrapper in ''relaod-service.sh''. GET http(s)://[idp-base-url]/idp/profile/admin/reload-service?id=fudiscr.ConfigurationBeansService Analog zu den Parametern für die anderen [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631674/ReloadableServices|ReloadableServices]] vom Shibboleth Identity Provider existieren die nachfolgenden für das fudiscr-Plugin: fudiscr.service.failFast=false fudiscr.service.checkInterval=PT0S fudiscr.service.resources=fudiscr.ConfigurationResources Sollen Konfigurationsänderungen in ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml'' automatisch geladen werden, so ist das Prüfintervall mit ''fudiscr.service.checkInterval'' zu setzen. Per Default (PT0S) ist die regelmäßige Prüfung der Veränderung des Zeitstempels von ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml'' deaktiviert. \\ === Allgemeine Konfigurationsoptionen === Folgende allgemeine Konfigurationsoptionen können über die Konfigurationsdatei ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.properties'' gesetzt werden. ^Option^Default-Wert^Beschreibung^ |''fudiscr.username_realm_split_regex''|''@''|Aus einem vorherigen Faktor wird bei der Authentifizierung ein Benutzername erzeugt. Dieser kann auch einen Realm enthalten, z.B. //dummy@fu-berlin.de//. Mit dieser Option wird das Trennzeichen festgelegt, anhand dessen die Auftrennung in Benutzernamen und Realm erfolgt. Der Defaultwert ist ''@''| |''fudiscr.default_users_realm''|//leer//|Sollte sich kein Realm aus dem Benutzernamen ergeben, so kann mit dieser Option ein Realm festegelegt werden, der bei Fehlen im fudiscr-Plugin ergänzt wird. In den meisten Fällen wird kein Realm benötigt, so dass per Default kein Realm ergänzt wird. |''fudiscr.filter_tokens.type_exclude_regex''|//leer//|Mit dieser Option können Tokentypen für die Verwendung im fudiscr-Plugin ausgeschlossen werden. Z.B. werden mit //^totp$// alle TOTP-Token ignoriert. Per Default wird der Filter nicht verwendet. Die Regular Expression ist nicht definiert.| |''fudiscr.filter_tokens.id_exclude_regex''|//leer//|Mit dieser Option können Token anhand ihrer ID/Seriennummer für die Verwendung im fudiscr-Plugin ausgeschlossen werden. Z.B. werden mit //^HOTP.*$// alle HOTP-Token ignoriert, die als Softwaretoken in privacyIDEA angelegt wurden und eine Seriennummer beginnend mit HOTP erhalten. Per Default wird der Filter nicht verwendet. Die Regular Expression ist nicht definiert.| |''fudiscr.user_token_selection''|''none''|Diese Option legt fest, ob Token durch Nutzer*innen ausgewählt werden können. Mögliche Werte sind: ''none''=keine Auswahl, ''singleToken''=Auswahl eines einzelnen Token (anhand der ID/Seriennummer), ''multipleToken''=Auswahl mehrerer Token (anhand der Seriennummer), ''singleTokenTypeGroup''=Auswahl eines einzelnen Tokentyps (z.B. totp), ''singleTokenTypeGroup''=Auswahl mehrerer Tokentypen. Per Default (''none'') wird eine Challenge für alle aktive Token erzeugt.| |''fudiscr.max_retries''|''10''|Anzahl an Fehlversuchen für die Validierung. Ist der Wert erreicht, wird die Validierung erfolglos beendet. Dieser Wert ist unabhängig von den erlaubten Fehlversuchen in privacyIDEA. Sollen ausschließlich die Fehlerzähler aus privacyIDEA wirken, so empfiehlt es sich, den Wert für ''fudiscr.max_retries'' passend zu erhöhen (> max. Failcounter in privacyIDEA).| |''fudiscr.restart_allowed.max_retries_exceeded''|''shibboleth.Conditions.TRUE''|Dieses [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] legt fest, ob ein Neustart der Authentifizierung im fudiscr-Plugin erlaubt ist, wenn ''fudiscr.max_retries'' erreicht ist.| |''fudiscr.restart_allowed.selected_tokens_not_available''|''shibboleth.Conditions.TRUE''|Dieses [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] legt fest, ob ein Neustart der Authentifizierung im fudiscr-Plugin erlaubt ist, wenn die durch Nutzer ausgewählten Token nicht mehr verfügbar sind (z.B. durch Sperrung in privacyIDEA).| |''fudiscr.restart_allowed.within_response_page''|''shibboleth.Conditions.TRUE''|Dieses [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] legt fest, ob ein Neustart der fudiscr-Authentifizierung über die Eingabeseite für die Response (OTP, TAN u.a.) erlaubt ist.|| |''fudiscr.on_failed_restart_completely_mfa''|''shibboleth.Conditions.FALSE''|Dieses [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] legt fest, ob bei einem Neustart der Authentifizieurung aus dem fudiscr-Plugin heraus nur der Faktor //fudiscr// im MFA-Flow (Default) oder die gesamte Authentifizierung neu gestartet wird. Gibt das [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] ''TRUE'' zurück, werden also die Ergebnisse der vorherigen Faktoren zurückgesetzt. Es werden also Benutzername und Passwort u.a. erneut verlangt.| |''fudiscr.result_with_username_principal''|''shibboleth.Conditions.TRUE''|Dieses [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] legt fest, ob nach erfolgreicher Authentifizierung ein [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631602/AttributePostLoginC14NConfiguration|UsernamePrincipal]] dem Subject hinzugefügt wird. Per Default enthält das Authentifizierungsergebnis nach erfolgreicher Authentifizierung mit dem fudiscr-Plugin einen [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631602/AttributePostLoginC14NConfiguration|UsernamePrincipal]].| |''fudiscr.result_with_realm_in_username_principal''|''shibboleth.Conditions.TRUE''|Ab fudiscr-Version 1.3.0: Wenn mit ''fudiscr.result_with_username_principal'' ein [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631602/AttributePostLoginC14NConfiguration|UsernamePrincipal]] erzeugt wird, dann legt dieses [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631700/PredefinedBeans|Predicate]] fest, ob der Realm enthalten ist. ''TRUE'' (default) erzeugt z.B. //dummy@fu-berlin.de//, ''FALSE'' nur //dummy// als Username.| |''fudiscr.result_idp_attribute_principal_attribute_name''|//leer//|Wird mit dieser Option ein Attributname angeben, so wird ein [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631557/PrincipalNameAttributeDefinition|IdpAttributePrincipal]] mit diesem Attributnamen dem erfolgreichen Authentifizierungsergebnis des fudiscr-Plugins hinzugefügt. Der Attributwert enthält die ID/Seriennummer des Token, mit dem die Authentifizierung erfolgt ist.| |''fudiscr.result_idp_attribute_principal_attribute_name_for_token_type''|//leer//|Ab fudiscr-Version 1.3.0: Wird mit dieser Option ein Attributname angeben, so wird ein [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631557/PrincipalNameAttributeDefinition|IdpAttributePrincipal]] mit diesem Attributnamen dem erfolgreichen Authentifizierungsergebnis des fudiscr-Plugins hinzugefügt. Der Attributwert enthält den Tokentyp des Token, mit dem die Authentifizierung erfolgt ist.| === Konfigurationsoptionen für privacyIDEA === ^Option^Default-Wert^Beschreibung^ |''fudiscr.privacyidea.base_uri''|//leer//|Basis-URL der privacyIDEA-API, z.B.// https://localhost //. Mit der fudiscr-Version 1.3.0 können mehrere URLs durch Leerzeichen getrennt angegeben werden.| |''fudiscr.privacyidea.connection_strategy''|''ACTIVE_PASSIVE''|Erlaubt die fudiscr-Version in ''fudiscr.privacyidea.base_uri'' die Angabe mehrere privacyIDEA-Server, so kann mit dieser Option festgelegt werden, wie die Anfragen verteilt werden. Bei ''ACTIVE_PASSIVE'' (default) werden die URLs immer beginnend mit der ersten URL in Reihenfolge angefragt bis ein Server erfolgreich antwortet. Bei ''ROUND_ROBIN'' werden die URLs als zyklische Liste verwendet und bei jeder Anfrage wird die nächste URL aus der Liste benutzt.| |''fudiscr.privacyidea.authorization_token''|//leer//|Authorization-Token aus vorherigem Anleitungsschritt für die Zugriffssteuerung auf die privacyIDEA-API.| |''fudiscr.privacyidea.service_username''|//leer//|Username des Admin-Users; Alternative zu ''fudiscr.privacyidea.authorization_token'' oder zur Absicherung, falls Authorization-Token abläuft.| |''fudiscr.privacyidea.service_realm''|//leer//|Realm des Admin-Users; Alternative zu ''fudiscr.privacyidea.authorization_token'' oder zur Absicherung, falls Authorization-Token abläuft.| |''fudiscr.privacyidea.service_password''|//leer//|Passwort des Admin-Users; Alternative zu ''fudiscr.privacyidea.authorization_token'' oder zur Absicherung, falls Authorization-Token abläuft.| |''fudiscr.privacyidea.check_connection_certificate''|''true''|Falls das Serverzertifikat vom API-Endpunkt nicht geprüft werden soll, kann der Wert auf ''false'' gesetzt werden.| |''fudiscr.privacyidea.default_realm''|//leer//|Mit dieser Option kann festgelegt werden, ob ein Realm der API-Anfrage an privacyIDEA hinzugefügt wird, wenn in vorherigen Schritten kein Realm dem Nutzer zugeordnet ist. Der hier definierte Realm wird dem allgemeinen User-Objekt im fudiscr-Plugin nicht hinzugefügt!| |''fudiscr.privacyidea.preferred_parameter_name''|//leer//|Wird mit dieser Option ein Name angegeben, so wird nach diesem Namen in den Token-Infos in privacyIDEA gesucht und versucht, den zugehörigen Wert als Boolean zu interpretieren. Sollte der Wert //true// ergeben, so wird der Token auf der eventuellen Auswahlseite der Token vorselektiert.| |''fudiscr.privacyidea.relying_party_id_parameter_name''|//leer//|Wird mit dieser Option ein Name angegeben, so wird bei jeder Anfrage gegen die privacyIDEA-API die entityID des Service Providers als Parameter mit diesem Namen übergeben.| |''fudiscr.privacyidea.user_agent_ip_address_parameter_name''|//leer//|Wird mit dieser Option ein Name angegeben, so wird bei jeder Anfrage gegen die privacyIDEA-API die IP-Adresse des Users als Parameter mit diesem Namen übergeben.| |''fudiscr.privacyidea.singleton''|''true''|Gibt an, ob der vom fudiscr-Plugin verwendete //PrivacyIdeaChallengeResponseClient// nur einmal instanziiert wird. In manchen Anwendungsfällen kann es die Performance verbessern, wenn mehrere Instanzen zugelassen werden.| |''fudiscr.privacyidea.with_additional_pin_response''|''false''|In privacyIDEA ist es möglich, neben dem one time password/code noch eine PIN zu verlangen. Wenn dieser Konfigurationsparameter auf ''true'' gesetzt ist, dann ergänzt das fudiscr-Plugin auf der Eingabeseite für die Response ein PIN-Feld. Nur für die Tokentypen //hotp//, //indexed_tan//, //registration_code//, //tan//, //totp// und //yubikey_otp// wird diese Funktionalität unterstützt. (Bis fudiscr-Version 1.2.0 wurde diese Option unter dem Namen ''fudiscr.with_additional_pin_response'' geführt.)| |''fudiscr.privacyidea.single_trigger_challenges''|''true''|Dies Option existiert nur bis zur fudiscr-Version 1.2.0. Wird der Wert auf ''false'' gesetzt, wird über alle aktive Token der Nutzer*innen eine Challange ausgelöst und nicht (wie bei ''true'') eine separate Challenge pro Token. Wird WebAuthn mit mehreren aktiven WebAuthn-Token pro Nutzer in der fudiscr-Version 1.2.0 eingesetzt, so sollte der Wert auf ''false'' gesetzt werden.| **Hinweis**: In Abhängigkeit von der Konfigurationsweise des Shibboleth Identity Providers empfiehlt es sich, Token und Passwörter wie in ''fudiscr.privacyidea.authorization_token'' und ''fudiscr.privacyidea.service_password'' in geschützte/unversionierte Dateien wie ''%{idp.home}/credentials/secrets.properties'' auszulagern. === Custom Token in privacyIDEA (ab Version 1.3.0) === Für den Sonderfall, dass in privacyIDEA eigene Tokentypen implementiert werden, gibt es die Möglichkeit, diese auch über das fudiscr-Plugin zur Verfügung zu stellen. Dies ist aber nur möglich, wenn dieser neue Tokentyp keine Challenge erzeugt, die an Nutzer*innen zurückgegeben werden muss und wenn nur ein einfaches one time password verlangt wird. Der Token muss sich in der Nutzer-Interaktion also vergleichbar zu TOTP verhalten. In ''%{idp.home}/conf/global.xml'' kann hierfür die Bean ''fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap'' definiert werden: Die Map ''fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap'' kann auch dafür verwendet werden, das Mapping der Tokentypen auf die Bezeichnung in fudiscr anzupassen. Erlaubt sind nur 1:1-Beziehungen. Ergänzend entscheidet die Option ''fudiscr.privacyidea.replace_all_token_types_with_custom_map'' darüber, ob die Mappings aus ''fudiscr.privacyidea.CustomTokenTypesMap'' das Standardmapping ergänzen (''false'' //default//) oder vollständig ersetzen (''true''). === Filterung von Token (ab Version 1.3.0) === Ergänzend oder altenrativ zu den o.g. Konfigurationsoptionen ''fudiscr.filter_tokens.type_exclude_regex'' und ''fudiscr.filter_tokens.id_exclude_regex'' können weitere Ausschlussbedingungen für Token definiert werden. In ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml'' kann mit ''fudiscr.ExcludeTokenPredicates'' eine Liste von Ausschlussfunktionen definiert werden. Die Ausschlussbedingungen können //Scripted// oder anhand von //Regular Expressions// bezogen auf Tokeneigenschaften formuliert werden. == Beispiel Scripted == In diesem Beispiel dürfen Notfallcodes (//registration_code//) nur für ein (Service-)Portal und sonst keinen anderen Service Provider verwendet werden. In diesem Szenario können z.B. Nutzer sich mit Hilfe der Notfallcodes wieder andere Tokenverfahren im (Service-)Portal einrichten bzw. freischalten. == Beispiel mit Regular Expression == In diesem Beispiel werden Token anhand einer Tokeneigenschaft herausgefiltert. In privacyIDEA können aktive Token existieren, die eine erste Validierung erfordern, bevor sie effektiv verwendet werden können. So soll z.B. erzwungen werden, dass Nutzer bei der Einrichtung eines TOTP-Token den QR-Code mit dem Authenticator einscannen und diesen Vorgang mit einem OTP bestätigen. Die Token besitzen bis zur Bestätigung die Eigenschaft //rollout_state// mit den Werten //verify// oder //clientwait//. Die in dem Beispiel verwendeten zwei Predicates lassen sich auch mit einem Predicate und der Regular Expression //^(clientwait|verify)$// abbilden. Es soll in dem Bespiel nur die Listeneigenschaft von ''fudiscr.ExcludeTokenPredicates'' verdeutlicht werden. (Mit dem Konstruktor-Parameter ''c:negateResult="true"'' kann das Ergbnis eines //ExcludeTokenPredicates// negiert werden.) === Filterung von Token für die Funtkion fudiscr.UserHasTokenPredicate (ab Version 1.3.0) === Mit der fudiscr-Version 1.1.0 wurde die Funktion ''fudiscr.UserHasAnyTokenPredicate'' eingeführt, die mit der Version 1.3.0 unter dem Namen ''fudiscr.UserHasTokenPredicate'' zur Verfügung steht. Diese Funktion dient dazu, um zu entscheiden, ob Nutzer generell schon für den zweiten Faktor bzw. für ein Tokenverfahren eingerichtet wurden. Während in fudiscr-Versionen vor 1.3.0 nur geprüft wurde, ob mindestens ein Token zu einem Nutzer egal in welchem Zustand existiert, können auch für diese Funktion Token äquivalent zur allgemeinen Filterung ausgeschlossen werden. Die zugehörige Bean-ID lautet hierfür ''fudiscr.UserHasTokenExcludeTokenPredicates''. Das vorherige Filterbeispiel lässt sich wie folgt übertragen: == Beispiel mit Regular Expression == Die Beans ''fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample1'' und ''fudiscr.RegexExcludeTokenPredicateExample2'' können aus dem vorherigen Beispiel wiederverwendet werden. Wenn die allgemeine Tokenfilterung und die Filterung für die Funktion ''fudiscr.UserHasTokenPredicate'' identisch sind, kann auch ein Alias gesetzt werden: \\ === vorselektierte Token (ab Version 1.3.0) === Äquivalent zu den Filtern ''fudiscr.ExcludeTokenPredicates'' und ''fudiscr.UserHasTokenExcludeTokenPredicates'' kann ein Filter definiert werden, der die bevorzugten Token eines Nutzers herausfiltert. Wird die Exclude-Filter-Liste ''fudiscr.PreferredExcludeTokenPredicates'' definiert, so werden initial nur die bevorzugten Token verwendet. Führt die Filterung dazu, dass alle Token ausgeschlossen werden, wird die Filterung zurückgesetzt. Sollte die Filterung die Ausgangsliste reduzieren, so wird dem Nutzer auf der Auswahlseite für die Token und der Eingabeseite für die Response ein Button angeboten, um die vollständige Tokenauswahl zu erhalten. Sollte nach der Filterung mit ''fudiscr.PreferredExcludeTokenPredicates'' eine Selektion durch die Nutzer*innen nicht mehr notwendig sein, wird sofort die Challenge erzeugt. Ergibt also z.B. die Filterung, dass nur //TOTP//-Token übrig bleiben und wurde ''fudiscr.user_token_selection=singleTokenTypeGroup'' konfiguriert, so wird sofort eine Challenge auf die //TOTP//-Token ausgelöst und die Eingabeseite für die Response angezeigt. Nutzer erhalten aber dann wie zuvor genannt die Möglichkeit, trotzdem andere Token-Verfahren auszuwählen. == Beispiel == Das Beispiel filtert alle Token heraus, die nicht das Token-Info-Attribut ''fudis_preferred'' mit dem Wert ''true'' (case-insensitive) und nicht vom Typ 'totp' sind. ''p:returnValueForNullInput="false"'' bewirkt, dass das //RegexExcludeTokenPropertiesPredicate// bei fehlendem Token-(Info-)Attribut //false// zurückgibt. Bitte beachten Sie, dass durch ''c:negateResult="true"'' aus einem Exclude eine Include wird. In dem Beispiel werden im Gegensatz zu den vorherigen Filterbeispielen die Beans direkt in der Liste und nicht als Referenzen definiert. === Realm-Transformation (ab Version 1.3.0) === Es kann vorkommen, dass Nutzer im Identity Management über mehrere Datenquellen verteilt sind. So können z.B. Studierende und Beschätigte in zwei getrennten LDAP-Servern verwaltet werden. Dies führt wiederum dazu, dass z.B. in privacyIDEA zwei Realms angelegt werden müssen und bei den API-Anfragen gegen privacyIDEA müssen diese Realms unterschieden werden. Für das User-Objekt im fudiscr-Plugin wird folgende Logik durchlaufen, um den Realm zu ermitteln: - Mit der Java-Klasse ''net.shibboleth.idp.session.context.navigate.CanonicalUsernameLookupStrategy'' wird zunächst gemäß Shibboleth-Standard der Benutzername aus den vorherigen Authentifizierungsergebnissen ermittelt. - Anhand von ''fudiscr.username_realm_split_regex'' wird versucht, den Realm als gesondertes Attribut vom Benutzernamen abzutrennen. - Wenn eine Liste ''fudiscr.UserRealmTransformationStrategies'' mit Realm-Transformationsstrategien in ''%{idp.home}/conf/authn/fudiscr.xml'' definiert wurde, dann werden diese Strategien in der aufgeführten Reihenfolge durchlaufen. - Sollte noch kein Realm existieren, wird ein Default-Realm zugeordnet, wenn dieser mit ''fudiscr.default_users_realm'' definiert wurde. Der so ermittelte Realm wird im fudiscr-Plugin von allen Klassen verwendet, die ein User-Objekt verarbeiten. Sollte der Realm im User-Objekt vom fudiscr-Plugin nicht definiert (//null//) sein, dann kann mit ''fudiscr.privacyidea.default_realm'' ein Realm für die API-Anfrage gegen privacyIDEA hinzugefügt werden. Der so hinzugefügte Realm wird aber **nicht** in das allgemeine User-Objekt vom fudiscr-Plugin übernommen! == Beispiel Realm-Transformationsstrategien == In dem Beispiel wird geprüft, ob in dem aktiven Authentifizierungsergebnis aus der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort (//authn/Password//) ein //LdapPrincipal// existiert und ob dieser //LdapPrincipal// das Attribut //realm// enthält. Der erste Wert aus //realm// wird als Realm übernommen. Anschließend wird eine //Scripted// Strategie angewandt. ==== MFA-Konfiguration ==== (Zum REFEDS Multi-Factor Authentication Profile siehe unter [[de:aai:refeds_authn_profiles_idp|REFEDS AuthN Profiles - Hinweise für Identity Provider]]) \\ In ''%{idp.home}/conf/authn/authn.properties'' sind folgende Einstellungen vorzunehmen: idp.authn.flows = MFA idp.authn.fudiscr.supportedPrincipals= \ saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR idp.authn.MFA.supportedPrincipals = \ saml2/urn:oasis:names:tc:SAML:2.0:ac:classes:InternetProtocol, \ saml2/urn:oasis:names:tc:SAML:2.0:ac:classes:PasswordProtectedTransport, \ saml2/urn:oasis:names:tc:SAML:2.0:ac:classes:Password, \ saml1/urn:oasis:names:tc:SAML:1.0:am:password, \ saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR ''idp.authn.MFA.supportedPrincipals'' ist bereits im Standard aktiviert. Es wird lediglich die [[https://docs.oasis-open.org/security/saml/v2.0/saml-authn-context-2.0-os.pdf|AuthenticationContextClass]] ''saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR'' ergänzt. Anstelle von ''saml2/urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR'' kann auch eine andere [[https://docs.oasis-open.org/security/saml/v2.0/saml-authn-context-2.0-os.pdf|AuthenticationContextClass]] oder zusätzliche unter ''idp.authn.fudiscr.supportedPrincipals'' UND ''idp.authn.MFA.supportedPrincipals'' eingetragen werden. Es wird empfohlen, mindestens eine zusätzliche Klasse zu definieren, über die explizit die Multi-Faktor-Authentifizierung ausgelöst werden kann. Es besteht aber keine Verpflichtung, da eine Multi-Faktor-Authentifizierung auch über andere Mechanismen ausgelöst werden kann. Über die Transitionen in ''%{idp.home}/conf/authn/mfa-authn-config.xml'' wird die Abfolge der einzelnen Faktoren gesteuert. Hier können verschiedene Mechanismen verwendet werden, um die Bedingungen für die Übergänge in die nächsten Faktoren zu formulieren. Die offizielle Dokumentation dazu finden Sie hier: [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631610/MultiFactorAuthnConfiguration|MultiFactorAuthnConfiguration]] === Beispiele === Im Folgenden werden drei Beispiele für eine MFA-Konfiguration aufgeführt **Beispiel 1**: Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt immer eine tokenbasierte Authentifizierung mit fudiscr. **Beispiel 2**: Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt dann eine tokenbasierte Authentifizierung, wenn die AuthenticationContextClass, die der ServiceProvider benötigt, nicht ausreicht. **Beispiel 3**: Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt dann eine tokenbasierte Authentifizierung, wenn die AuthenticationContextClass, die der ServiceProvider benötigt, nicht ausreicht oder wenn der/die Benutzer*in nach eduPersonAffiliation zu der Gruppe der Beschäftigten (employee) gehört. **Beispiel 4**: Nachfolgendes Beispiel funktioniert erst ab der fudiscr-Version 1.1.0. Für Versionen 1.1.0 bis <1.3.0 kann //fudiscr.UserHasAnyTokenPredicate// anstelle von //fudiscr.UserHasTokenPredicate// verwendet werden. Nach der Authentifizierung mit Benutzername und Passwort erfolgt dann eine tokenbasierte Authentifizierung, wenn die AuthenticationContextClass, die der ServiceProvider benötigt, nicht ausreicht oder wenn der/die Benutzer*in bereits mindestens einen Token besitzt. Bei den Tokens wird der Zustand nicht geprüft. Ein gesperrter Token würde z.B. dafür sorgen, dass das ''fudiscr.UserHasTokenPredicate'' den Wert ''true'' zurückgibt. Dieses Predicate wurde insbesondere für Rollout-Szenarien eingeführt. \\ **Beispiel 5**: Wahlweise authn/Password und authn/SPNEGO als ersten Faktor -> [[de:aai:mfa_mit_passwd_spnego_first|hier]]. \\ === Reuse Condition === Für Authentifizierungsverfahren im Shibboleth Identity Provider kann generell eine //Reuse Condition// definiert werden. In der Regel ist der Default-Wert ''shibboleth.Conditions.TRUE''. Die Bedingung ist also immer erfüllt. Es können als //Reuse Condition// auch eigene Funktionen definiert werden. Für die Multi-Faktor-Authentifizierung gelten besondere Regeln. Eine Beschreibung finden Sie in der offiziellen Dokumentation unter [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631610/MultiFactorAuthnConfiguration|MultiFactorAuthnConfiguration]]. Mit folgender Konfiguration in ''%{idp.home}/conf/authn/authn.properties'' erreichen Sie, dass innerhalb einer Single-Sign-On-Session nur einmal Benutzername und Passwort verlangt wird, aber pro Service Provider Authentifizierung immer eine tokenbasierte Authentifizierung mit fudiscr. idp.authn.MFA.reuseCondition=shibboleth.Conditions.FALSE idp.authn.Password.reuseCondition=shibboleth.Conditions.TRUE idp.authn.fudiscr.reuseCondition=shibboleth.Conditions.FALSE Das Ergebnis der MFA-Authentifizierung darf demnach nicht erneut verwendet werden, aber innerhalb der Multi-Faktor-Authentifizierung darf das existierende erfolgreiche Ergebnis der Benutzername-Passwort-Authentifizierung (//Password//) verwendet werden und das Ergebnis von //fudiscr// aber nicht. Es wird empfohlen, ''idp.authn.MFA.reuseCondition=shibboleth.Conditions.FALSE'' zu setzen, damit bei jeder Authentifizierungsanfrage die Logik in ''./conf/authn/mfa-authn-config.xml'' durchlaufen wird. Im Reuse-Fall wird z.B. bei bestehender SSO-Session nicht geprüft, ob ein/e Benutzer*in einer bestimmten Affiliation angehört. Bei der Verwendung von ''mfaCtx.isAcceptable()'' ist im Zusammenhang mit den Reuse Conditions besondere Vorsicht geboten. Bei dieser Funktion werden nämlich Reuse Conditions nicht beachtet. Wurde bereits eine angefragte [[https://docs.oasis-open.org/security/saml/v2.0/saml-authn-context-2.0-os.pdf|AuthenticationContextClass]] zuvor erfüllt, so liefert die Funktion ''true'' zurück. ... ... Nachfolgendes Beispiel erweitert das vorherige Beispiel und erzwingt den Aufruf vom zweiten Faktor mit fudiscr, wenn dieser per [[https://docs.oasis-open.org/security/saml/v2.0/saml-authn-context-2.0-os.pdf|AuthenticationContextClass]] 'urn:de:zedat:fudis:SAML:2.0:ac:classes:CR' angefordert wird. ... ... Wenn 'ForceAuthn' via SAML angefragt wird, dann gibt die Funktion ''mfaCtx.isAcceptable()'' immer ''false'' zurück. ==== Logging ==== Um detaillierte Logging-Informationen vom fudiscr-Plugin zu erhalten, kann die folgende Zeile in ''%{idp.home}/conf/logback.xml'' ergänzt werden: Sollen alle API-Anfragen gegen privacyIDEA separat protokolliert werden, so wird folgende zusätzliche Konfiguration vorgeschlagen: ${idp.logfiles}/idp-fudis-request.log ${idp.logfiles}/idp-request-%d{yyyy-MM-dd}.log.gz ${idp.loghistory} UTF-8 %msg%n ==== Subject Canonicalization ==== Als Zusatzangebot kann für den Prozess der [[https://shibboleth.atlassian.net/wiki/spaces/IDP4/pages/1265631874/SubjectCanonicalization|SubjectCanonicalization]] im Shibboleth Identity Provider ein Flow auf Basis von ''de.zedat.fudis.shibboleth.idp.plugin.authn.fudiscr.domain.ChallengeResponseTokenIdPrincipal'' aktiviert werden. Dieser vom fudiscr-Plugin erzeugte zusätzliche Principal enthält die ID/Seriennummer des erfolgreich verwendeten Token. Um den Flow zu aktivieren, muss in der Konfigurationsdatei ''%{idp.home}/conf/c14n/subject-c14n.xml'' die Referenz '''' in die Liste ''shibboleth.PostLoginSubjectCanonicalizationFlows'' aufgenommen werden. Zusätzlich können wie für andere Principals Transformationsoptionen z.B.in ''%{idp.home}/conf/c14n/subject-c14n.properties'' angegeben werden: idp.c14n.fudiscr.lowercase=false idp.c14n.fudiscr.uppercase=false idp.c14n.fudiscr.trim=true ===== FIDO2 Userless ===== Mit der aktuellen Testversion 1.4.0 wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule München ein neues Authentifizierungsverfahren eingeführt. Weitere Details folgen in Kürze. ===== Weitere Materialien ===== * Flow: [[https://identity.fu-berlin.de/downloads/shibboleth/idp/plugins/authn/fudiscr/doc/ChallengeResponseFlow.pdf|ChallengeResponseFlow.pdf]] * Unterlagen aus den [[de:aai:events:ws2022|Shibboleth Workshops Februar 2022]] {{tag>2FA MFA Zwei-Faktor-Authentifizierung Mehr-Faktor-Authentifizierung Mehrfaktorauthentifizierung}} ===== Quellcode ===== Hochschulen und andere öffentliche Einrichtungen erhalten auf Anfrage Zugriff auf den Quellcode. Bitte senden Sie hierfür eine E-Mail an [[fudis@zedat.fu-berlin.de|fudis@zedat.fu-berlin.de]]. Es wird daran gearbeitet, sämtliche Komponenten des fudiscr-Plugins unter der Apache 2.0 Lizenz zu veröffentlichen. Wir bitten um Geduld. ===== Kontakt ===== Fehler, Fragen, Anregungen etc. bitte per E-Mail an [[fudis@zedat.fu-berlin.de|fudis@zedat.fu-berlin.de]] senden.